Die Teilnahme an Austausch- und Mobilitätsprojekten ist eine bereichernde Erfahrung: Teilnehmende entwickeln sich persönlich weiter und erwerben vielfältige Kompetenzen. Diese Möglichkeit soll allen Menschen offenstehen, unabhängig von ihrer persönlichen Situation. Aus diesem Grund fördert Movetia Chancengleichheit und Inklusion, um möglichst vielen Menschen die Teilnahme an Mobilitätsprojekten zu ermöglichen. 

Definition von Chancengleichheit und Inklusion im Kontext von Austausch und Mobilität


Die Situation von Menschen und die Hindernisse, die sie antreffen, können vielfältig sein und sich je nach Kontext unterscheiden. Movetia will Personen, deren Zugang zu nationaler und internationaler Mobilität erschwert wird, mit verschiedenen Massnahmen unterstützen. Die folgenden Situationen (nicht erschöpfende Liste) können die Beteiligung an und den Zugang zu formaler und non-formaler Bildung, grenzüberschreitender Mobilität sowie demokratischen und gesellschaftlichen Prozessen beeinflussen:
 

  • Behinderungen: Menschen mit einer physischen, psychischen oder kognitiven Beeinträchtigung
  • Gesundheitliche Hindernisse: z.B. Menschen mit chronischen Krankheiten, schwerwiegenden medizinischen Problemen, psychischen Krankheiten etc.
  • Kulturelle Hindernisse: z.B. Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund; Angehörige nationaler, sprachlicher oder ethnischer Minderheiten etc.
  • Wirtschaftliche Hindernisse: z.B. Menschen, die in schwierigen finanziellen Verhältnissen, mit Schulden oder in Armut leben; Personen in prekärem Arbeitsverhältnis etc.
  • Soziale Hindernisse: z.B. Menschen, die aufgrund ihres Gender, Alters, ihrer Ethnizität, Nationalität, sexuellen Orientierung oder Religion diskriminiert werden; Personen mit Suchtkrankheiten; alleinerziehende Eltern; (ehemalige) Häftlinge etc.
  • Hindernisse im Zusammenhang mit Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung: z.B. Menschen mit Lernschwierigkeiten, Menschen, die weder arbeiten noch eine Schule besuchen oder eine Ausbildung absolvieren (können) etc.
  • Geografische Hindernisse: z.B. Menschen aus ruralen, peripheren Gebieten mit fehlendem Zugang zu gesellschaftlichen Angeboten; Menschen aus Problemregionen (z.B. mit erhöhter Umweltbelastung oder soziale Brennpunkte) etc.

Die Hindernisse und Erschwernisse werden durch den vorherrschenden, teilweise länderspezifischen Kontext bestimmt. Nicht jede Person, die sich in einer der geschilderten Situationen befindet, ist automatisch benachteiligt hinsichtlich Austausch und Mobilität.

Mit welchen Massnahmen unterstützt Movetia im Zusammenhang der Chancengleichheit und der Inklusion?


Finanzielle Unterstützung bei der Teilnahme von Personen mit besonderen Bedürfnissen

Movetia unterstützt die Teilnahme von Personen mit besonderen Bedürfnissen an Austausch und Mobilität finanziell. Als „Unterstützung bei besonderen Bedürfnissen“ (Special Needs) gelten alle Mehrkosten, die mit der Teilnahme von Menschen mit Behinderungen oder Menschen mit physischen, psychischen oder chronischen Krankheiten, in Zusammenhang stehen. Der Begriff „Mehrkosten“ bezieht sich auf den Vergleich zu den Kosten, die bei Teilnehmenden ohne besondere Bedürfnisse entstehen.   

Hier mögliche Beispiele von förderfähigen Kosten:

  • Kosten eine:n Gebärdendolmetscher:in
  • Zusätzliche Transportkosten für Personen im Rollstuhl
  • ...

Die Erstattung der förderfähigen Kosten für Personen mit besonderen Bedürfnissen können ausschliesslich über Schweizer Institutionen mit von Movetia bewilligtem Projekt erfolgen.

Sollte zum Zeitpunkt des Projektantrags bereits bekannt sein, dass Menschen mit Behinderungen am Projekt teilnehmen, kann mit dem Projektantrag bereits die Bedarfsmeldung eingereicht werden. Sollte zu einem späteren Zeitpunkt während der Projektlaufzeit / Projektdurchführung klar werden, dass Personen mit besonderen Bedürfnissen teilnehmen möchten, kann die Bedarfsmeldung zum frühestmöglichen Zeitpunkt, spätestens jedoch mit dem Schlussbericht, nachgereicht werden. 

Bitte beachten Sie, dass beim Ausfüllen der Bedarfsmeldung die folgenden Informationen bereitgestellt werden müssen:

  • Angaben zu Kontakt- und zeichnungsberechtigter Person beim Projektträger
  • Angaben zur Person mit besonderen Bedürfnissen
  • Kurze Beschreibung der besonderen Bedürfnisse
  • Aufstellung der erwarteten Mehrkosten
  • Incoming-Mobilität: Bestätigung des Unterstützungsbedarfs durch die entsendende Organisation/Institution
  • Outgoing-Mobilität: Bestätigung der Aufnahmebereitschaft der aufnehmenden Institution

Weitere Informationen und Tools


Sie sind an diesem Thema interessiert und möchten Ihr Wissen darüber vertiefen? Hier finden Sie einige Links zu Ressourcen zum Thema Inklusion und Chancengleichheit

Bereichsübergreifend:

Jugendarbeit:

Erwachsenenbildung: