Inspiration aus dem Ausland, wo Austausch in der Schweiz fehlt

Die dem SAH Zentralschweiz angegliederte «Fachstelle Bildung im Strafvollzug BiSt» bietet schweizweit als einzige Institution eine Basisbildung für Gefangene. Der Austausch mit dem Ausland ermöglicht der Fachstelle BiSt trotz dieser Monopolstellung und fehlender Weiterbildungsangebote im Inland neue Perspektiven auf das eigene Schaffen.

Im Rahmen eines von Movetia subventionierten Projekts haben sieben Lehrpersonen der Fachstelle BiSt in einem Job Shadowing in Griechenland verschiedene Gefängnisse und die dortigen Bildungsangebote besucht, sich mit griechischen Berufskollegen und -kolleginnen ausgetauscht und neue Inspiration für ihre Arbeit gefunden. Sieben vom Ministerium für Justiz, Transparenz und Menschenrechte angestellte Lehrpersonen an griechischen Strafanstalten haben im Gegenzug in einem siebentägigen Job Shadowing Einblick in die Arbeit der Fachstelle BiSt erhalten.

Der Austausch war für alle Beteiligten auf verschiedensten Ebenen bereichernd. Die Lehrpersonen aus beiden Ländern gewannen durch den Austausch mit Kollegen und Kolleginnen, die im Ausland ganz ähnliche Herausforderungen zu meistern haben, Bestätigung, neue Unterrichtsideen und Motivation für die eigene Arbeit. Anders als in der Schweiz, kann in Griechenland auch im Strafvollzug ein offizieller Volksschulabschluss erlangt werden und Bildung im Strafvollzug ist direkt dem Erziehungsministerium unterstellt. Auf Ebene der Fachstelle gab der Austausch deshalb unter anderem den Input die Zusammenarbeit mit den kantonalen Erziehungsdirektionen zu stärken und sich dafür einzusetzen, dass im Strafvollzug besuchte Bildungsangebote auch in der Schweiz durch ein Attest oder ein offizielles Sprachdiplom anerkannt werden.