Regierungsrätin Monika Maire-Hefti empfängt die Delegation von Movetia im Schloss Neuenburg mit engagierten und optimistischen Worten:


«Austausch und Mobilität von Jugendlichen sind dem Kanton Neuenburg wichtige Anliegen. Eines unserer Legislaturziele ist es, das Thema bekannter zu machen und das Angebot für Schulen auszubauen.» 2016 wurde der Kanton mit dem Föderalismuspreis für sein Bildungsprojekt PRIMA ausgezeichnet, das auf die Förderung der Landessprache Deutsch abzielt und dabei auf Immersionsunterricht für die ganz Kleinen, die vier- bis fünfjährigen Kindergärtlerinnen und Kindergärtler, setzt.

Die Delegation des Kantons Neuenburg kann sich sehen lassen: 16 Vertreterinnen und Vertreter aller Schulstufen und aus dem Bereich Jugendarbeit des Kantons Neuenburg nehmen am Gespräch mit Movetia teil – eine ideale Gelegenheit also für einen umfassenden und lehrreichen Austausch über die gemachten Erfahrungen und die angetroffenen Schwierigkeiten. Dabei nennen die Anwesenden Kantonsvertreterinnen und -vertreter auch ihre Erwartungen an Movetia, unter anderem: Bereitstellung einer nationalen Plattform, auf der Schulen oder Lehrpersonen Kontakte mit potenziellen Austausch- und Mobilitätspartnern knüpfen können, Bereitstellung einer Liste mit Stiftungen und Vereinen, die Beiträge an Austausch- und Mobilitätsprojekte ausrichten, Organisation von regelmässigen Veranstaltungen (Kongresse, Vorträge, Webinare usw.) zwecks Vernetzung und Austausch von Best Practices sowie Unterstützung bei der Suche nach Praktikumsplätzen und Gastfamilien.

Neben den Anstrengungen rund um den Erwerb von Deutschkenntnissen und die Förderung von Klassenaustauschprojekten in der Volksschule möchte sich der Kanton künftig auch in anderen Bereichen stärker engagieren. So hat zum Beispiel kürzlich eine Berufsfachschule des Kantons, das Interregionale Bildungszentrum Neuenburger Berge, bei Movetia ein Fördergesuch für ein internationales Mobilitätsprojekt für ihre Lernenden eingereicht. Zudem unterhält der Kanton seit mehreren Jahren Kontakte zu China und ist damit in der Lage, Jugendlichen der Sekundarstufe II einen Aufenthalt in China zu ermöglichen, nicht zuletzt dank der Unterstützung von Swissnex. Weiter zeigt der Kanton Interesse am Sprachassistenz-Programm (SAP), das an den Schulen der Sekundarstufe II bislang nur mässig erfolgreich war.

Den Kantonsvertreterinnen und -vertretern ist bewusst, dass das Fehlen einer formellen Koordinations- oder einer übergreifenden Förderstelle an den Schulen die Bemühungen um Austausch und Mobilität behindert. Der Kanton will das Problem trotz knapper Finanzmittel in der nächsten Zeit angehen. Die Idee ist, mit der finanziellen Unterstützung von Movetia eine Projektorganisation aufzubauen, die im Hinblick auf internationale Austausch- und Mobilitätsprojekte Begleitmassnahmen rund um den Aufbau von Koordinationsstellen oder Partnerschaften anbietet. 

Movetia auf Tour de Suisse

In der mehrsprachigen und föderalistischen Schweiz tragen die Kantone die Hauptverantwortung für das Bildungswesen und sind damit zentrale Partner für Austausch und Mobilität während der Ausbildung. Movetia will 2017 alle Kantone besuchen, um sich über ihre Ziele und Aktivitäten zu informieren und um ihre Erwartungen an die neue nationale Agentur zu erfahren. Gleichzeitig will Movetia die neue nationale Agentur und bestehenden Angebote vorstellen.