08. Juni 2017

Beim Kantonsbesuch in St. Gallen wurde Movetia von einer sechsköpfigen Delegation empfangen. Im Gespräch mit Movetia machten die Kantonsvertreter deutlich, wie sie in den nächsten Jahren zur Förderung von Austausch und Mobilität beizutragen gedenken.

Der Kanton hat bereits wichtige Impulse fürs Sprachenlernen gegeben und konkrete Mass­nahmen getroffen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Französischunterricht: So hat er in Zusammenarbeit mit dem Kanton Zürich ein neues Französisch-Lehrmittel entwickelt und setzt auf Halbklassenunterricht. Von diesen Bestrebungen profitiert auch die Gymnasialstufe, wo die Anzahl der Französischlektionen erhöht werden soll.

Der Fokus liegt aber klar auf der Volksschule. Hier wird sich die geleistete Arbeit am deutlichsten zeigen, handelt es sich doch um die Schulstufe, auf der die Grundlagen für eine fruchtbare Mobilitäts- und Austauschkultur geschaffen werden müssen. In den nächsten Monaten möchte der Kanton mit der Unterstützung von Movetia.  ein Konzept für Austausch und Mobilität erarbeiten, das sich auf die Volksschule konzentriert. Die Sekundarstufe II ist für den Kanton weniger prioritär. Laut unseren Gesprächspartnern absolviert bereits die Hälfte der Mittelschülerinnen und Mittelschüler während ihrer Ausbildung oder unmittelbar danach einen Sprachaufenthalt.

An den Schulen der Sekundarstufe II wird das Sprachassistenzprogramm (SAP) sehr geschätzt: Das Programm sieht vor, dass ausländische Lehrpersonen in Ausbildung oder ausländische Studienabgängerinnen und -abgänger ihre Muttersprache in einem Gastland unterrichten und dabei in die Gastkultur und in die Fremdsprache eintauchen, die sie später unterrichten möchten. Aus Sicht des Kantons St. Gallen sollte das Programm ausgebaut werden und die Kantonsverantwortlichen begrüssen auch die Idee eines nationalen Sprachassistenzprogramms, das auf die Landessprachen abzielt.

Von Movetia erwartet der Kanton eine aktivere und direktere Förderung von Austausch und Mobilität. Die Förderaktivitäten sollen auf Schulen und Schulleitungen abzielen und regelmässige Kontakte und Zusammenkünfte rund ums Thema Austausch und Mobilität beinhalten. Schliesslich wäre der Kanton sehr an einer Plattform für den Austausch zwischen den Kantonen interessiert.

Movetia auf Tour de Suisse

In der mehrsprachigen und föderalistischen Schweiz tragen die Kantone die Hauptverantwortung für das Bildungswesen und sind damit zentrale Partner für Austausch und Mobilität während der Ausbildung. Movetia will 2017 alle Kantone besuchen, um sich über ihre Ziele und Aktivitäten zu informieren und um ihre Erwartungen an die neue nationale Agentur zu erfahren. Gleichzeitig will Movetia die neue nationale Agentur und bestehenden Angebote vorstellen. 

Bereits hat Movetia die Kantone Freiburg, Uri, Schwyz, Zürich und Bern besucht.