Europe goes Local ist eine Initiative von Erasmus+ Jugend in Aktion für die Lokale Jugendarbeit. Ziel ist die Förderung der Qualität und der Anerkennung der Jugendarbeit durch verstärkte europäische Kooperation und Vernetzung. An der zweiten Jahreskonferenz in Portugal hat auch eine Schweizer Delegation mit sechs Mitgliedern teilgenommen. Cosima Oesch, Leiterin Jugendarbeit Regio Kerzers, berichtet über Ihre Erfahrungen.


Bereits zum zweiten Mal hatte ich die Gelegenheit, im Rahmen von Europe goes Local an einer internationalen Fachtagung zum Thema Jugendarbeit teilzunehmen. Diesmal ging es nach Cascais in Portugal.

Der Austausch zwischen den rund 150 Teilnehmenden aus über 20 Ländern war sehr spannend. In den zwei Tagen liessen sich viele gemeinsame Themen erkennen, z.B. das Ziel, den gesellschaftlichen Nutzen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit bekannter zu machen und die Qualität stetig weiterzuentwickeln. Die Strukturen und das Umfeld mögen innerhalb von Europa sehr unterschiedlich sein, und doch gibt es gemeinsame Themen. In kleinen Arbeitsgruppen feilten wir zudem weiter an einer Europäischen Charta für Lokale Jugendarbeit, die langfristig und breit einsetzbar sein soll - ein nützliches Produkt des drei Jahre dauernden Projekts Europe goes Local. 

Zwischendurch hatten wir Zeit zum Debattieren, an welchen Themen wir als Mitglieder der Schweizer Arbeitsgruppe für unser Land dran bleiben wollen. Einerseits möchten wir anderen europäischen Jugendarbeitenden eine Study Visit und damit „Best Practice“ in ruralem und urbanem Kontext professioneller Jugendarbeit anbieten. Andererseits möchten wir uns in einem Nachbarland bei Jugendarbeits-Profis vor Ort informieren, wie wir mehr politischen Support für die Offene Kinder- und Jugendarbeit erhalten. Denn die Finanzierung ist stark mit der politischen Anerkennung verbunden und deshalb für eine langfristige Planung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit eminent wichtig.

Bereits im ersten Projektjahr konnte ich viele Inputs von Europe goes Local in meinem regionalen Kontext umsetzen und die Qualität meiner Arbeit vor Ort verbessern. Konkret sind Einsichten aus der ersten Tagung bei der Überarbeitung des bisherigen Konzepts und bei der Erstellung eines Werbekonzepts für die Jugendarbeit Regio Kerzers eingeflossen. Auch die direkte Vernetzung mit anderen europäischen Jugendarbeitenden finde ich sehr hilfreich, wenn man mit „seinen“ Jugendlichen eine europäische Jugendbegegnung plant.

Last but not least findet das eigene interkulturelle Lernen während der ganzen Tagung auch ausserhalb der Referate ständig statt – ich habe eigene Vorurteile über bisher unbekannte Länder abgebaut durch spannende Begegnungen mit Menschen aus dem facettenreichen Europa. Magische, unbeschwerte Momente und das Erleben von Gemeinschaft trotz vieler Unterschiede machen uns im soziokulturellen Umfeld der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Mut und geben uns Energie für die Herausforderungen unserer Zeit und unseres Arbeitsalltags.

Infos zu Europe goes Local finden Sie hier und auf Facebook.