Gibt es in der Landschaft der Jugendarbeit in Europa einen gemeinsamen Nenner? Die Antwort ist ja. Es gibt sogar ganz viele gemeinsame Ziele und Grundsätze. Diese sind in einer Charta festgehalten, die am 4. Juni 2019 lanciert wurde.


«We have reached common ground!» Mit diesen Worten lancierte Jonas Agdur, Präsident des europäischen Intercity Youth Netzwerks und des schwedischen Dachverbands KEKS, die European Charter on Local Youth Work. Das Dokument wurde in einem partizipativen Prozess unter Mitwirkung von Jugendarbeiter/innen, Gemeindevertreter/innen, Verbänden und Institutionen aus über 20 Ländern, auch aus der Schweiz, erarbeitet.

An der 3. Konferenz des Projekts Europe goes Local wurde nun die finale Version der Charta präsentiert. «Common ground» ist keine Selbstverständlichkeit, denn die Realität der Jugendarbeit ist in jedem der teilnehmenden Länder eine andere. Von professionellen Angeboten mit guter staatlicher Unterstützung bis zu hin zu kaum existierenden Strukturen ohne öffentliche Anerkennung gibt es in Europa jede Situation.

Was die Jugendarbeiter/innen der lokalen Ebene jedoch weitgehend teilen, sind gemeinsame Werte, Grundsätze und Ziele. Diese sind in der Charta festgehalten. Damit existiert nun ein Referenzdokument, das einerseits die gesellschaftliche Bedeutung der Jugendarbeit unterstreicht, andererseits auch als Grundlage für die weitergehende Kooperation in Europa dient.

Nicht zu unterschätzen ist der Entstehungsprozess an sich – die Diskussionen und die gemeinsame Erarbeitung haben dazu beigetragen, dass das gegenseitige Verständnis unter den beteiligten Institutionen und Personen enorm gewachsen ist. Die weiteren Schritte sind nun die weitere Bekanntmachung der Charta, die Übersetzung in verschiedene Sprachen und die Schaffung einer Toolbox, welche das Dokument vielseitig nutzbar und lebendig machen soll.