Sie spielen mit dem Gedanken sich mit einer indischen Schule auszutauschen? Doch wie läuft das ab? Drei schweizerisch-indische Austauschprojekte zeigen auf, wie es funktionieren könnte.


Eine andere Kultur kennenlernen und die eigene Komfortzone verlassen: dieser Herausforderung haben sich je zehn Klassen aus der Schweiz und Indien gestellt, seit Movetia das Programm «Schweizerisch-Indisches Klassenzimmer» im Jahr 2017 übernommen hat.

Die Struktur des Austausches ist einfach: Eine Schweizer Klasse wird mit einer indischen Klasse zusammengebracht und gemeinsam arbeiten die Schülerinnen und Schüler während eines Schuljahrs an Themen, die sie zusammen ausgewählt haben. Um sich gegenseitig kennenzulernen, reist die indische Klasse für einen 10–15-tägigen Besuch in die Schweiz und umgekehrt.

Die Stiftung Mercator unterstützt die teilnehmenden Schulen finanziell bei der Organisation der Treffen. Bei diesen Besuchen handelt es sich allerdings nicht um eine Plauschreise. Im Vordergrund steht der Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern der beiden Partnerklassen, der in Form von Gruppenarbeiten erfolgt. Nachfolgend stellen wir Ihnen drei Themen vor, die teilnehmende Klassen in den Schuljahren 2018–2019 und 2019–2020 ausgewählt haben:

Abfallbewirtschaftung, ein brennendes Thema

Eine Klasse des Bereichs Industrie am Berufsbildungszentrum für das französischsprachige Bern CEFF hat sich zusammen mit ihrer Partnerklasse des Christ Junior College in Bangalore für das Thema Abfallbewirtschaftung entschieden. Zu den Zielen des Projekts, das im Schuljahr 2019–2020 durchgeführt wird, gehört die Analyse der in den beiden Ländern bestehenden Praktiken und die Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler für das Problem. Ferner sollen die Partnerklassen Lösungen erarbeiten, die zum kulturellen, sozioökonomischen und politischen Kontext der beiden Länder passen.

«Who am I?» Wenn Philosophie interkulturell wird

Die Frage greift tief. Welche Werte bestimmen unsere Identität? Welche kulturellen, religiösen, historischen und wissenschaftlichen Aspekte machen unsere Identität aus? Eine Schülergruppe der Kantonsschule Wettingen und der Amity International School in Noida versucht ab diesem Herbst, Licht in den Dschungel ihrer eigenen Identität(en) und der Identität(en) ihrer Partnerklasse zu bringen. Dabei müssen sie nicht nur tief in sich hineinschauen, sondern sich anlässlich der gegenseitigen Besuche auch ganz konkret mit anderen Identitäten auseinandersetzen.

«Young People against Discrimination and Intolerance»

Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Wohlen und der Indirapuram Public School in Ghaziabad haben für ihre gemeinsame Projektarbeit das umfangreiche Thema Diskriminierung ausgewählt und es in verschiedene Aspekte aufgeteilt. In gemischten, schweizerisch-indischen Gruppen haben die Schülerinnen und Schüler anschliessend an den verschiedenen Unterthemen gearbeitet, die Ergebnisse den anderen Gruppen vorgestellt und in einem Tagebuch festgehalten. Um die Kommunikation zwischen den Schülerinnen und Schülern zu erleichtern, kamen WhatsApp und Padlet zum Einsatz.

Melden Sie sich jetzt an!

Haben Sie unsere drei Beispiele inspiriert? Der Projekt-Call für Austauschprojekte im Schuljahr 2020–2021 ist eröffnet. Weitere Informationen finden Sie auf unseren Internetseiten zum Programm. Wenn Sie Fragen haben oder eine Informationsveranstaltung an Ihrer Schule organisieren möchten, können Sie sich gerne an Movetia wenden.