Internationale Projekte für die Kooperation und Mobilität von Schweizer Schulen und Bildungseinrichtungen sind ein grosser Erfolg – sei es mit Partnern in den USA, in China, Brasilien, Indien, Australien, Vietnam, Ägypten oder Togo. Das internationale Pilotprogramm hat zum Ziel, den geografischen Horizont von Kooperationen über Europa hinaus zu erweitern, sowie Austausch und Mobilität in den Dienst der pädagogischen und wissenschaftlichen Innovation zu stellen. Heute wird der dritte Aufruf für Projektanträge im Rahmen dieses Programms lanciert.


Im 2019 68 Projekte mit 41 Ländern auf allen Kontinente eingereicht

68 Anträge für Projekte aus verschiedenen Bildungsstufen und -sektoren sind 2019 bei Movetia eingegangen. Darin spiegelt sich das grosse Interesse, auf das dieses neue, 2018 lancierte Programm stösst – trotz der begrenzten finanziellen Mittel (circa CHF 750 000.– pro Jahr), die leider nicht ausreichen, das gesamte Potenzial aller Projekte auszuschöpfen. Von den 18 ausgewählten Projekten beziehen sich 10 auf Hochschulen, 2 auf Berufsbildungsinstitutionen, 4 auf die Allgemeinbildung, und je eines betrifft Organisationen für Erwachsenenbildung und den Bereich Jugend. Alle Kontinente sind vertreten (siehe Karte).

Internationalisierung als Treiber der pädagogischen und wissenschaftlichen Innovation

Die Förderung von Mobilität und Kooperation zum Bildungszweck auf europäischer Ebene und darüber hinaus ist ein fundamentales Element der Bildungspolitik des Bundes. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat Movetia das Mandat zur Umsetzung des internationalen Pilotprogramms erteilt, welches das Ziel hat, den geografischen Horizont über die Grenzen Europas hinaus zu erweitern und neue Ideen zur Mobilität oder neue Kooperationsmodelle zu testen. Die Projekte müssen erwiesenermassen einen Mehrwert sowohl für die beteiligten Institutionen selbst als auch für das Schweizer Bildungssystem schaffen. Ein besonderer Schwerpunkt bei der Evaluation der Projekte liegt auf dem innovativen Charakter, den Multiplikatoreneffekten und auf der Nachhaltigkeit.

Physische und virtuelle Mobilität, Green Mobility, Innovationstransfer, interkulturelle Prozesse – verschiedenste Facetten von Kollaboration

Die ausgewählten Projekte fokussieren unter anderem auf wichtige Elemente des soziokulturellen und des aktuellen Bildungsumfelds. Dies offenbart die Notwendigkeit, andere Ansätze der Mobilität und der Kooperation zu entwickeln – oder gar neue Austauschformen zu definieren, die den Fokus vermehrt auch auf Umweltkriterien richten. Das Projekt «Tackling Climate Change through Global Learning» der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften zielt zum Beispiel darauf ab, dank einer internationalen Zusammenarbeit mit Brasilien und Indien innovative Strategien für die globalen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu entwickeln. Die geplante Kooperation und die Summer School finden ausschliesslich auf virtueller Ebene statt. Auch im Rahmen des Projekts für junge angehende Köchinnen und Köche der GIB Glarus und des Chongqing Business Vocational College in China spielen die Digitalisierung und digitale Tools eine wichtige Rolle. Andere Projekte konzentrieren sich auf den wissenschaftlichen Nachwuchs: etwa jenes zwischen dem Gymnasium Renens und der University of Alaska Southeast, bei dem sich Gymnasiastinnen und Gymnasiasten im Fach Geografie mit dem Klimawandel befassen. Die Zusammenarbeit zwischen der Universität Zürich und der Harvard University wiederum verfolgt das Ziel, neue Perspektiven für die universitäre Entwicklung in Lehre und Forschung zu erarbeiten, beispielsweise zu Themen wie den Beziehungen zwischen demokratischen Staaten und ihren Hochschulen oder zu Fragen des Autonomie- und Unabhängigkeitsstatus von Bildungsinstitutionen.

Mobilität und Kooperation als erster Schritt zu längerfristigen Partner- und Forschungsprojekten

Egal, ob für Studierende, Lernende oder Lehrpersonen: Diese Projekte legen oft den Grundstein für eine weiterführende Zusammenarbeit zwischen den Institutionen. Daraus entstehen häufig ein regelmässiger Austausch über didaktische und wissenschaftliche Best Practices, längerfristige Kooperationspartner-schaften mit speziellem Fokus oder gar Forschungsprojekte auf Tertiärstufe. Daher ist es sehr wichtig, diesen ersten Austausch zu erleichtern. Die internationale Mobilität spielt eine zentrale Rolle für strategische Partnerschaften im Bereich Innovation, und diese wiederum sind für die Internationalisierung des Schweizer Bildungssystems wichtig.

Projektantrag 2020 ab sofort möglich

Alle Schweizer Schulen und Bildungsinstitutionen, die innovative Kooperationen durchführen möchten, können Movetia ihre Ideen einreichen. Der Antragsprozess ist in zwei Phasen gegliedert: In der ersten, ab sofort bis 31. Januar, erhalten Interessierte die Möglichkeit, ihre Projektskizze einzureichen. Danach werden sie über die Annahme oder die Ablehnung ihres Projekts informiert. Bei einem positiven Entscheid haben sie in der zweiten Phase bis zum 31. Mai Zeit, einen umfassenderen Antrag zu präsentieren.