07. August 2017

Am Treffen anwesend war auch der Solothurner Regierungsrat Remo Ankli.

Ein Kanton mit starker kultureller Ausstrahlung, der noch dazu an der Grenze zwischen zwei Sprachregionen liegt, kann gar nicht anders, als dem Austausch einen hohen Stellenwert beizumessen. Zahlenmässig gibt es im Bereich Austausch und Mobilität noch viel Luft nach oben. Doch es fehlen die finanziellen Mittel und wie in anderen Kantonen liegen die Prioritäten derzeit auch in Solothurn anderswo. Folglich sind für den Kanton Solothurn die Arbeit der nationalen Agentur Movetia sowie die Mittel, die dem Kanton insbesondere für Austauschaktivitäten zugewiesen werden, besonders entscheidend, wenn es darum geht, das gewünschte Ziel zu erreichen. Schulen und Lehrpersonen müssen auf die finanziellen Anreize zählen können und von Anfang an auf «schlüsselfertige», leicht umsetzbare und nutzbare Angebote zurückgreifen können. Nur so können sie motiviert werden, sich ins Abenteuer Austausch und Mobilität zu stürzen.

Die Anwesenheit von Regierungsrat Remo Ankli ermöglichte es, die politische Dimension anzusprechen und insbesondere auf die Debatte rund um die nationale Strategie für Austausch und Mobilität zu sprechen zu kommen. Der Bund muss zwar mehr finanzielle Mittel für den Austausch auf nationaler Ebene bereitstellen, doch auch die Kantone müssen klar festlegen, was sie unternehmen wollen und welche Ressourcen und Mittel sie im Hinblick auf die Zielerreichung bereitstellen wollen.

Auf der Volksschulstufe haben sich die Solothurner Behörden den Sprachaustausch zwischen den verschiedenen Landesregionen zur Priorität gemacht. Vor diesem Hintergrund bedauert man etwa das Verschwinden des Programms «Schulreise Plus», einer einfachen und praktischen Austauschmöglichkeit. Wichtig ist dem Kanton weiter, dass die Teilnahme an Austauschaktivitäten aufgewertet und anerkannt wird, etwa durch die Bereitstellung sinnvoller Programme oder durch Ausstellung einer Bescheinigung oder eines Portfolios für Schülerinnen und Schüler, die an einem Austauschprojekt teilgenommen haben. In der Berufsbildung muss laut dem Kanton der nationale Fokus prioritär bei Ausbildungen und Berufen liegen, in denen Mehrsprachigkeit aktiv genutzt wird. Dies ist etwa im kaufmännischen Bereich und in den Gesundheitsberufen der Fall.

Movetia auf Tour de Suisse

In der mehrsprachigen und föderalistischen Schweiz tragen die Kantone die Hauptverantwortung für das Bildungswesen und sind damit zentrale Partner für Austausch und Mobilität während der Ausbildung. Movetia will 2017 alle Kantone besuchen, um sich über ihre Ziele und Aktivitäten zu informieren und um ihre Erwartungen an die neue nationale Agentur zu erfahren. Gleichzeitig will Movetia die neue nationale Agentur und bestehenden Angebote vorstellen. 

Bereits hat Movetia die Kantone Freiburg, Uri, Schwyz, Zürich, Bern, St. Gallen, Waadt, Wallis, Basel-Landschaft und Zug besucht.