Movetia schickte die Jugendarbeiterin Jelena Mair auf eine Kreuzfahrt nach Finnland. Im Rahmen der Studienreise konnte sie auf dem Schiff Kontakte mit Jugendarbeiter/innen aus ganz Europa knüpfen und besuchte verschiedenste Institutionen der finnischen Jugendarbeit. Was Jelena dabei Spannendes erfahren hat, fasst sie in sechs Punkten zusammen.


  1. Jugendpartizipation wird in Finnland gross geschrieben: Zurzeit arbeitet die finnische Jugendarbeit an einem neuen Gesetz, welches die Gleichberechtigung der Generationen verankern soll. Keine politischen Entscheidungen sollen ohne die Beteiligung von Jugendlichen getroffen werden können.
  2. Aussergewöhnlich ist die kommunale Vernetzung in Finnland. So arbeitet die offene Jugendarbeit zusammen mit den Schulen sowie dem Militär- und  Zivildienst, um junge Menschen frühzeitig aufzufangen, wenn sie zum Beispiel die Schule abbrechen, und sie zu unterstützen, um den Einstieg wieder zu finden und ihre Probleme anzugehen.
  3. Die kulturelle Jugendarbeit ist ein wichtiger Bestandteil. Jugendliche aus dem ganzen Land dürfen die Einrichtungen nicht nur kostenfrei, sondern auch mit der Unterstützung von Profis nutzen. Die Jugendzentren arbeiten auch mit namhaften Künstlern zusammen.
  4. Es gibt ein Jugend-Wiki, das Ende 2017 veröffentlicht wurde eine Online-Datenbank, auf welcher die Jugendgesetze, die nationalen Strukturen und Aktionspunkte der Jugendarbeit europäischer Länder nachzuschlagen sind.
  5. Wer sich für die digitale Jugendarbeit interessiert und dafür, wie die Finnen/innen mit dieser Herausforderung umgehen, sollte unbedingt einen Blick auf die Webseite verke.org werfen. Verke ist das nationale Kompetenzzentrum für digitale Jugendarbeit in Finnland. Ihre Vision ist es, allen, die mit jungen Menschen arbeiten, die Möglichkeit zu geben, digitale Medien und Technologie als Teil ihrer Arbeit zu nutzen und über die digitale Jugendarbeit das Wohlergehen, die Inklusion und die Gleichstellung junger Menschen zu fördern. Auf der Plattform sind Publikationen in Englisch, ein Leitfaden, ein Buch sowie ein Podcast zu finden.
  6. Das langfristige Ziel der finnischen Regierung ist es, die Jugendarbeit neben der Schulpolitik zu einem zweiten Standbein der Förderung einer aktiven Bürgerschaft Jugendlicher zu entwickeln. Hierbei lässt sich die Regierung vom Grundsatz leiten, dass Jugend nicht in Problemkategorien gesehen werden darf, sondern die zentrale Zukunft und Kraftreserve des Landes ist, die es in jeder Hinsicht zu fördern gilt.

Hast Du die Kreuzfahrt verpasst und willst auch an einer Studienreise für Jugendarbeiter/innen teilnehmen?

Um mehr über das europäische Weiterbildungsangebot für Jugendarbeiter/innen von Movetia zu erfahren, klicke hier oder schreib uns auf jugend@movetia.ch

Happi ist das grösste Jugendzentrum in Helsinki. Es beinhaltet nebst einem Veranstaltungsraum diverse Studios für kreatives Arbeiten: Theater, Fotographie, Rap, Radio, Multimedia, IT-Werkstatt, ein Graffiti-Atelier und alles, was ein Jugendherz begehrt.