Junge Erwachsene nutzen Bewegung, Tanz und Film, um kommunikative und interkulturelle Barrieren zu überwinden.


„Wenn wir tanzen, sind wir alle gleich.“ Die Worte einer Teilnehmerin bringen auf den Punkt, was die Jugendbegegnung „Imagine Rhythm“ auf aussergewöhnliche Weise schafft: Jugendliche zu verbinden, die sich sonst kaum miteinander verständigen könnten. Unter den insgesamt 36 Teilnehmenden aus Armenien, Deutschland und der Schweiz sind nämlich acht junge Erwachsene, für welche die sprachliche Isolation aufgrund ihrer Hörschwäche oder Gehörlosigkeit Alltag darstellt.

Ziel des Projekts ist es, sprachliche und interkulturelle Hemmungen abzubauen. Dazu verbringen die Jugendlichen zehn Tage in einem Pfadiheim in Uster (ZH). Neben Tanz und Bewegung werden die unterschiedlichen Lebenswelten der Teilnehmenden in Workshops und Diskussionen thematisiert. Aber auch andere kleine Gesten tragen zum gegenseitigen Verständnis bei: Jeden Tag lernen die Jugendlichen einige Ausdrücke in der Gebärdensprache und erhalten so einen Einblick in die Ausdruckswelt von gehörlosen oder schwerhörigen Menschen.

In verschiedenen Bewegungs- und Tanzworkshops sowie dank dem Einsatz von zwei Dolmetscherinnen finden die Jugendlichen trotz unterschiedlicher Voraussetzungen eine gemeinsame Sprache. Zusammen entwickeln sie eine modular aufgebaute Tanzperformance, die zum Abschluss des Projekts an verschiedenen öffentlichen Plätzen in der Stadt Zürich vorgeführt wird. Die ungewöhnliche Performance verbindet Ansätze aus der Gebärdensprache mit Ausdruckstanz. Und tatsächlich: Wer der Gruppe dabei zuschaut, wie sie sich miteinander zur Musik bewegen, sieht keine Unterschiede, sondern Gemeinsamkeiten. 

Das Projekt „Imagine Rhythm“ fand vom 12. bis 21. August 2017 in Uster (ZH) statt. Bei dem Austauschprojekt trafen sich insgesamt 36 hörende, schwerhörige und gehörlose junge Erwachsene aus der Schweiz, Deutschland und Armenien. Organisiert wurde das Projekt von der Luzerner Organisation Subkult in Zusammenarbeit mit der armenischen Nichtregierungsorganisation Doctor Cinema. Das Projekt wurde durch die Agentur Movetia im Rahmen des Programms Jugend in Aktion gefördert. Als Teil der Schweizer Lösung zu Erasmus+ unterstützt das Programm Jugend in Aktion Austausch- und Mobilitätsprojekte für Jugendliche oder Jugendarbeitende aus der Schweiz. 

Möchten Sie Unterstützung für Ihr Jugendprojekt beantragen? Die nächste Antragsfrist ist am 11. Oktober 2017, die Bedingungen für eine Projektteilnahme finden Sie hier

Bei Fragen können Sie sich gerne an das Team Jugend in Aktion wenden.