2018 unterstützt Movetia insgesamt 10’999 Bildungsaufenthalte oder -praktika in Europa finanziell. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat für den Abschluss des Projektaufrufs in den Bereichen Tertiärstufe, Berufsbildung, Schulbildung und Erwachsenenbildung grünes Licht gegeben. Im Schnitt wurden 86 Prozent der beantragten Mobilitäten bewilligt. Gegenüber dem Vorjahr wurden fünf Prozent mehr Mobilitäten bewilligt, die Mittel wurden um acht Prozent erhöht. 


Movetia, die nationale Agentur für Austausch und Mobilität, ist seit 2017 verantwortlich für die Vergabe der Fördermittel für Bildungsaufenthalte im Rahmen des Schweizer Programms zu Erasmus+. Im Mai 2018 hat Movetia die Bewilligung der eingereichten europäischen Mobilitätsprojekte wie geplant abgeschlossen und 26.9 Millionen Franken für Bildungsaufenthalte oder Auslandpraktika gesprochen, rund 2 Millionen mehr als 2017.

Schulische Bildung legt am meisten zu
Die Promotion von Austausch und Mobilität und das Aufzeigen ihres Mehrwerts für das Schweizer Bildungssystem bei den wichtigsten Zielgruppen, insbesondere den Lehrpersonen, Schulleitungen, Austauschverantwortlichen der Pädagogischen Hochschulen, machen sich bezahlt. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der Projekte verdreifacht; insgesamt wurden 263 Mobilitäten bewilligt. Austausch- und Mobilitätsprojekte begünstigen den Wissensaustausch in Europa und tragen zu einer besseren Einbindung der Schweizer Schulen in die internationalen Netzwerke bei.

Starkes Wachstum in der Berufsbildung
In der Berufsbildung wurden 1‘621 Mobilitätsaufenthalte bewilligt. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von mehr als 35 Prozent. Die Promotion, der Aufbau von internationalen Netzwerken und die Schaffung von Koordinationsstellen in mehreren Kantonen haben diesen Erfolg ermöglicht. Movetia baut nun die Zusammenarbeit mit Berufsverbänden und Unternehmen aus, um die Mobilität in der dualen Berufsbildung weiter zu fördern.

Stabile Nachfrage auf der Tertiärstufe
Auf der Tertiärstufe wurden 8‘999 Mobilitätsaufenthalte bewilligt, was einem Rückgang von einem Prozent gegenüber dem Jahr 2017 entspricht. Ein Grund dafür sind die erschwerten Bedingungen für Schweizer Hochschulen seit dem Ausschluss der Schweiz aus dem europäischen Bildungsprogramm Erasmus+. Die Mobilitätsprojekte werden im Rahmen des Schweizer Programms ausserhalb des europäischen Bildungsprogramms organisiert und bilateral geregelt.

Luft nach oben in der Erwachsenenbildung
Die für den Bereich Erwachsenenbildung bereitgestellten Mittel fallen relativ bescheiden aus. Doch auch hier haben sich die gesprochenen Förderbeiträge verdoppelt. Movetia wird ihre Förderanstrengungen weiter intensivieren und neue Akteure aus der Erwachsenenbildung ansprechen. In diesem Bereich sind strategische Partnerschaften ein wichtiges Instrument, um die Förderung von Austausch und Mobilität voranzutreiben.

Übersicht Projektaufrufe 2018

  • Bewilligt, finanziell unterstützt Alle Zahlen beziehen sich auf beantragte und bereits bewilligte Projekte. Die Anzahl der tatsächlich durchgeführten Mobilitätsaufenthalte wird erst bei Projektabschluss in spätestens drei Jahren verfügbar sein. Erfahrungsgemäss liegt die tatsächliche Zahl der finanzierten Mobilitätsaufenthalte etwa fünf bis zehn Prozent unter der Zahl der bewilligten Aufenthalte.
  • Incoming- und Outgoing-Mobilität Im Rahmen des Schweizer Programms zu Erasmus+ hat die Schweiz vorwiegend Mobilitätsprojekte von in der Schweiz wohnhaften Personen finanziert, die einen Bildungsaufenthalt oder ein Praktikum in Europa absolvieren (Outgoing-Mobilität). Um als nicht assoziiertes Land dem Grundsatz der Gegenseitigkeit gerecht werden zu können, unterstützt die Schweiz aber auch Mobilitätsprojekte von in der EU wohnhaften Personen, die in die Schweiz kommen (Incoming-Mobilität).