Sich für die Wirtschaft und die Sektoren einsetzen, die besonders unter der Pandemie leiden: Das schlagen Movetia sowie die Studierendenverbände VSS und ESN Switzerland den Studentinnen und Studenten vor. Dies ist sowohl für die Studierenden als auch für die Arbeitgebenden gewinnbringend und stellt einen solidarischen Akt und eine bereichernde, aussergewöhnliche berufliche Erfahrung dar. Die Studierenden erhalten zudem die Möglichkeit eines Aufenthalts in einer anderen Sprachregion der Schweiz. Der nationale Zusammenhalt wird so gestärkt.


In Bezug auf die aktuelle Krise empfehlen Movetia, VSS und ESN Switzerland Schweizer Studentinnen und Studenten, sich über Jobplattformen für die Landwirtschaft zu engagieren. Der Aufruf geht vor allem an Studierende, die ihr Praktikum, ihr Semester oder ihr Austauschjahr unterbrechen mussten. Umfragen von Movetia und ESN zufolge sind mindestens 55% von ihnen in die Schweiz zurückgekehrt. Sie bilden das Zielpublikum, doch das Angebot richtet sich selbstverständlich auch an Personen in Ausbildung, die auf Jobsuche sind oder gern berufliche Erfahrungen sammeln möchten. Nicht vergessen werden sollte zudem, dass viele Junge in Ausbildung aufgrund der Coronakrise ihre Studentenjobs verloren haben.

Auf den Bedarf an Arbeitskräften reagieren

Das Vorgehen ist simpel und besteht im Verweis auf die Plattformen und Arbeitsmöglichkeiten, die von den drei Organisationen geprüft wurden. Selbst wenn aktuell der Bedarf an Arbeitskräften in einigen Sektoren gedeckt zu sein oder in anderen Bereichen schwierig zu evaluieren scheint, sind zusätzliche oder lokale alternative Arbeitskräfte nötig. Mit dem Eintreten des Frühlings nimmt die Arbeit zu, vor allem im Bereich des Winzerbetriebs. Die Nachfrage könnte sich beim Wiederaufnehmen der wirtschaftlichen Aktivitäten in den nächsten Wochen sogar noch erhöhen, vor allem wenn die Grenzen geschlossen bleiben.

Die Initiative verfolgt drei Ziele:

  • den am stärksten von der Krise betroffenen Sektoren Hilfe und Unterstützung bieten, als solidarischer Akt und Beitrag zum nationalen Zusammenhalt;
  • aussergewöhnliche berufliche Erfahrungen in einem Bereich sammeln, der weit weg vom Unialltag ist;
  • den Röstigraben überwinden und in eine andere Sprachregion eintauchen, um eine andere Kultur zu entdecken und die Neugier auf das Überqueren der Sprachgrenzen zu wecken.

Die an einer solchen Form von temporärer Hilfe interessierten Studierenden werden gebeten, mit ihrer Hochschule abzuklären, ob und in welcher Form eine solche Feldarbeit / ein solches Engagement dem jeweiligen Studienprogramm angerechnet werden kann.

Sich lernend weiterentwickeln

Als nationale Agentur für Austausch und Mobilität möchte Movetia den Studierenden die Gelegenheit bieten, Berufserfahrung in einer anderen Sprachregion der Schweiz zu sammeln. So kann nicht nur eine Sprache gelernt oder verbessert werden, sondern durch das Eintauchen in ein Unternehmen, in die lokale Bevölkerung oder durch den Aufenthalt bei einer Familie verlässt man auch seine Komfortzone und erweitert viele andere persönliche Kompetenzen, etwa die Anpassungsfähigkeit. In der aktuellen Lage ist dies zudem eine Möglichkeit, den nationalen Zusammenhalt zu stärken.

Die drei Organisationen rufen auch die Arbeitgeber/innen dazu auf, diese Form der studentischen Hilfe zu ermöglichen. Mit dem Wegfallen von mehreren Jobs und Arbeitsmöglichkeiten sehen sich viele Studierende mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert. Nebenberufliche Tätigkeit oder Aushilfsarbeit ist für einige von ihnen eine willkommene Unterstützung, für manche sogar unabdingbar.