Freie Schulwahl in Deutschland? Mit einem Ganztagsschulangebot Schülerzahlen erhöhen? Schulleiter/innen aus Bern und Hamburg tauschten sich über Fragen zur Personalführung  und über zukunftsweisende Ansätze in der Schulentwicklung aus und lernten dabei unterschiedliche Herangehensweisen kennen.


Beeindruckt war die Hamburger Schulleiterin Evelin Schmidt-Föhre von der ruhigen Atmosphäre und den modernen Gebäuden nach ihrem Besuch an der Schule Uettligen im Kanton Bern. Im Rahmen der ersten Phase des Mobilitätsaustauschs haben die deutschen Schulleitenden im März 2019 ihre Tandempartner in der Schweiz besucht. Trotz unterschiedlicher Voraussetzungen fanden die Teilnehmenden Gemeinsamkeiten in ihrer jeweiligen Tätigkeit als Schulleiter/in.

«Hamburg kennt die freie Schulwahl.», erklärt die Schulleiterin der Grundschule Poppenbüttel und nennt damit einen Grund, weshalb sich die Schulen darum bemühen, ein möglichst attraktives Lernumfeld zu schaffen. In Poppenbüttel trug insbesondere die Schaffung eines Ganztagesschulangebots dazu bei, die Schülerzahlen zu erhöhen trotz nachteiliger Lage ausserhalb des Stadtzentrums. Auch Uettligen ist in der ländlichen Peripherie gelegen, sieht seine Nähe zu Bern jedoch als Standortvorteil.

In der Schweiz kennen wir die freie Schulwahl noch nicht; trotzdem sind die Schulleitungen um ein möglichst lernförderliches und gesundes Umfeld für Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler bemüht. Dies insbesondere in Zeiten der Personalknappheit – eine Problematik, die beide kennen. Mit solchen und ähnlichen Herausforderungen setzen sich Schulleitungen in Europa tagtäglich auseinander und finden ihre eigenen Lösungen. Durch den gemeinsamen Austausch und die Beobachtung bei der Arbeit (Job Shadowing) lassen sich diese Erfahrungen und Erfolgsmodelle teilen.

Im Mai 2019 fand zu diesem Zweck auch ein Gegenbesuch in Hamburg statt. Die Ergebnisse aus den Job Shadowings werden an der interkantonalen Tagung für Schulleiterinnen und Schulleiter (IKAS) im September 2019 präsentiert. Zu diesem Anlass kommen alle Teilnehmenden ein letztes Mal zusammen, um das Projekt abzuschliessen.

Sie interessieren sich ebenfalls für einen Austausch mit Schulleiter/innen aus den umliegenden Ländern?

Sie interessieren sich ebenfalls für einen Austausch mit Schulleiter/innen aus den umliegenden Ländern?

  • Die PHBern plant auch im nächsten Schuljahr 2019/20, ein Austauschprojekt anzubieten.
  • Für eigene Projekte mit Schulleitungen aus Finnland, Norwegen, Holland, Belgien, Österreich oder Deutschland bietet sich am diesjährigen Bildungs- und Schulleitungssymposium in Zug die Gelegenheit, im Workshop von Movetia internationale Kontakte zu knüpfen und mehr über Schulentwicklung durch internationale Kooperation zu erfahren.