Die europäische Bildungsprogramme und die Schweiz: eine Geschichte mit Unterbrüchen

Die Schweiz und ERASMUS verbindet eine ziemlich bewegte Geschichte, die im Jahr 1992/93 begann. Damals beteiligte sich unser Land erstmals am Bildungsprogramm für die Tertiärstufe ERASMUS, welches von der Europäischen Gemeinschaft 1987 ins Leben gerufen wurde. Fast gleichzeitig sagte das Schweizer Stimmvolk jedoch Nein zum Beitritt in den Europäischen Wirtschaftsraum EWR. Als Folge wurde das Bildungsabkommen nicht mehr erneuert, und ab 1996/97 konnte die Schweiz nur noch indirekt an ERASMUS teilnehmen. Studierende aus dem europäischen Ausland, die in der Schweiz studieren wollten, erhielten keine EU-Fördergelder mehr. Doch die Schweiz hielt am gegenseitigen Austausch fest und entwickelte ein paralleles Finanzierungssystem zu einzelnen Aktionen von ERASMUS.

Ein neues Bildungsabkommen ermöglichte ab 2011 wieder eine direkte Teilnahme der Schweiz. Die damalige Programmgeneration «Lebenslanges Lernen» umfasste neben ERASMUS bereits die Programme Leonardo da Vinci für die Berufsbildung, Comenius für die Schulbildlung, Grundtvig für die Erwachsenenbildung und Jugend in Aktion für die ausserschulische Jugendarbeit.

Zu Beginn des Jahres 2014 wurde die aktuelle Programmgeneration Erasmus+ eingeführt, die wiederum alle Bereiche Bildung, Jugend und Sport zusammenfasst. Sie läuft bis 2020. Nach der Annahme der Masseneinwanderungs-Initiative durch die Schweizer Stimmberechtigten im Februar 2014 setzte die EU jedoch die Teilnahme der Schweiz an der neuen Programmgeneration Erasmus+ aus. Seither nimmt die Schweiz erneut indirekt am Programm teil, im Rahmen einer mit Schweizer Geldern finanzierten Übergangslösung für Erasmus+. Diese soll bis zum Ende der Programmgeneration Erasmus+ im Jahr 2020 verlängert werden. Eine erneute Teilnahme ist frühestens für die neue Programmgeneration ab 2021 möglich.

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