Lehrpersonen inspirieren sich in Malmö und fördern die Empathie

Was vor zwei Jahren in Malmö angefangen hat, wird nun in Neuenburg umgesetzt: Laurent Schüpbach, Direktor vom Schulkreis „Les Cresiers“, wie sie das Projekt „Beziehungen mit Empathie“ nach dem Besuch in Schweden umgesetzt haben und wie es weiter geht. Das Ziel: Die Beziehung zwischen Schüler:innen und Lehrpersonen durch Empathie zu verbessern.

„Das Projekt ist für mich eine vereinende Erfahrung“, beschreibt der Direktor Laurent Schüpbach das Projekt. Ziel war es, die Qualität der Beziehungen zwischen den Schüler:innen als auch der verschiedenen Akteur:innen innerhalb des Schulkreises zu verbessern und ein Vertrauensklima herzustellen. Empathie wurde dabei als Schlüsselfaktor identifiziert. Aber wie vorgehen? In Malmö ist der Empathieunterricht bereits Teil des Lehrplans. Dies motivierte die Delegation aus dem Neuenburger Schulkreis „Les Cerisiers“ dazu, Mitte Mai 2022 für vier Tage verschiedene Schulen in Malmö zu besuchen. Das Ziel: Den schwedischen Lehrpersonen im Bereich der Förderung der Empathie über die Schultern zu schauen und sich mit ihnen über ihre Methoden und Erfahrungen auszutauschen. Zwei Jahre später zieht der Direktor des Schulkreises Bilanz.

Erfahrungen und Eindrücke der Lehrpersonen in Malmö
Die Lehrpersonen und die Schulleitung aus Neuenburg wurden während ihres Aufenthalts in Malmö mit einem völlig neuen System und einer anderen lokalen Realität konfrontiert. Sie erkannten aber auch Parallelen: „Wir haben gesehen, dass unsere Anliegen auch anderswo sehr hoch priorisiert sind.“, erzählt Laurent Schüpbach bezüglich der Wichtigkeit des Themas Empathie und Wohlbefinden in der Schulumgebung. Diese Erkenntnis habe sein Engagement für das Projekt verstärkt. 

Wir haben gesehen, dass unsere Anliegen auch anderswo sehr hoch priorisiert sind.

Vor Ort konnten die Reisenden in vier verschiedenen Schulen einen Einblick in den Schulalltag gewinnen. Sie nahmen an Aktivitäten teil, darunter am Unterricht zum Thema Empathie, der fester Bestandteil des Lehrplans ist. „Wir konnten uns in Schweden vielseitig inspirieren lassen und passen die Erkenntnisse nun an unsere lokale Realität an“, beschreibt Laurent Schüpbach, was er aus den Erfahrungen in Schweden mitgenommen hat.

Erfolgreicher Start im Schulkreis in Zusammenarbeit mit Happy Schools
Nach den inspirierenden Tagen in Schweden startet das Projekt in den Neuenburger Schulen unter dem Titel „was wäre, wenn „les Cerisiers“ Empathie träumen und verkörpern würden, um das Schulklima zu verbessern?“. Im November 2023 organisierte der Schulkreis in Zusammenarbeit mit "Happy Schools" Konferenzen und Workshops, an denen alle Mitarbeitenden des Schulkreises teilnahmen. „Happy Schools“ ist eine internationale Unesco-Organisation, welche die Zufriedenheit von Schüler:innen und Lerhpersonen als Grundlage für bessere und umfassendere Lernerfahrungen und -ergebnisse ins Zentrum stellt. Gemeinsam haben sie einen Raum geschaffen, in dem Wissen gemeinsam entwickelt werden kann und Austausch sowie Experimente rund um das Thema Empathie stattfinden können. Zu zehn verschiedenen Themen wurden Ateliers angeboten, einerseits um die eigene Empathie zu entwickeln, andererseits um Empathie in den Klassen zu vermitteln.  „Die Rückmeldungen der Lehrpersonen waren sehr positiv“, teilt Laurent Schüpbach begeistert mit.  „Der Schneeballeffekt ist sehr wichtig, weil wir das Thema Empathie nicht aufzwingen wollten“, erklärt er weiter über den Start des Projekts. „Der Schneeball war bereits zu Beginn dieses Projekts ziemlich gross und wir hoffen, dass er noch grösser wird. Es ist ein guter Start!“, so Laurent Schüpbach.

Was entsteht aus dem Projekt?
Die ersten Früchte des Projekts sind ein Maskottchen und ein Leitlied zur Empathie, die den Schüler:innen in Videobeiträgen begegnen und den Zusammenhalt stärken sollen. Gemäss Laurent Schüpbach zeigen die Schüler:innen grosses Interesse an diesen Videobeiträgen. Dies ist erst der Anfang. Die Lehrpersonen planen weitere Aktionen, Videos und Projekte, um die Förderung der Empathie im Schulkreis zu stärken.

Wie geht es mit dem Projekt weiter? 
Laurent Schüpbach sieht das Projekt als eine fortlaufende Arbeit an zwischenmenschlichen Beziehungen und betont die Relevanz des Themas in der aktuellen Bildungsdiskussion. Als zukünftige Herausforderung betrachtet er die Verbindung von Digitalisierung und Empathie. Auch bei der Integration des Projekts in die nachhaltige Entwicklung des Schulwesens des Kantons Neuenburg sieht er Potential. Ausserdem ist die Vision, die Eltern zunehmend in die Philosophie des Projekts einzubeziehen. „Beziehungen mit Empathie“, ein vielversprechendes und inspirierendes Projekt, das seinen Anfang in Schweden genommen hat und nun in Neuenburg weitergeführt wird. 

Die Rückmeldungen der Lehrpersonen waren sehr positiv.

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„Empathie an der Schule“ - News-Beitrag Movetia
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