Bern, 29.05.2019 - An seiner Sitzung vom 29. Mai 2019 hat der Bundesrat die Vernehmlassung zur Botschaft über die Förderung der Kultur für die Periode 2021–2024 eröffnet. Die neue Botschaft steht im Zeichen der Kontinuität und stärkt die in der laufenden Periode eingeführten Handlungsachsen. Der Bundesrat legt einen Schwerpunkt auf den digitalen Wandel in der Kulturförderung. Die Vernehmlassung dauert bis am 20. September 2019.


Der Bundesrat setzt in der Kulturpolitik auf Kontinuität. Die drei für 2016 bis 2020 festgelegten Handlungsachsen - kulturelle Teilhabe, gesellschaftlicher Zusammenhalt, Kreation und Innovation - werden für die Periode 2021-2024 beibehalten. Bestimmte Thematiken sollen jedoch gestärkt werden.

Im Bereich «kulturelle Teilhabe» soll das Programm «Jugend und Musik» konsolidiert werden. In Zusammenarbeit mit den Kantonen und mit Musikorganisationen wird der Bundesrat eine musikalische Begabtenförderung einführen. Dies Massnahme trägt der neuen Verfassungsbestimmung zur Stärkung der musikalischen Bildung Rechnung, die 2012 von Volk und Ständen angenommen wurde.

Im Bereich «gesellschaftlicher Zusammenhalt» werden die schulischen Austauschaktivitäten zwischen den Sprachgemeinschaften verstärkt und ein Austauschprogramm für Lehrpersonen eingerichtet. Der Bund will zudem durch geeignete Massnahmen zu einer hohen Baukultur beitragen.

In Bereich «Kreation und Innovation» soll schliesslich die Kooperation zwischen Kultur und Wirtschaft fortgesetzt werden. Die Erfahrungen in der Zusammenarbeit zwischen Industrie, Gameentwicklerinnen und -entwicklern sowie Designschaffenden sind positiv. Das Modell zur Unterstützung des Designs und der interaktiven Medien wird durch Pro Helvetia weiterentwickelt. Die Mittel des Schweizerischen Nationalmuseums werden erhöht.

Schwerpunkt auf dem digitalen Wandel

Nebst der Kontinuität legt der Bundesrat einen besonderen Schwerpunkt auf die Digitalisierung.

Der digitale Wandel beeinflusst sämtliche Bereiche und Institutionen der Kultur in Bezug auf Produktion, Vermittlung und Erhaltung. Die Filmbranche ist durch die rasante Zunahme der Online-Plattformen besonders betroffen. In Zukunft will der Bundesrat den Zugang zum Schweizer Filmerbe verbessern.

In der Förderperiode 2021-2024 soll die Zusammenarbeit mit den Kantonen, Städten und Gemeinden im Rahmen des Nationalen Kulturdialogs fortgeführt werden. Das Programm soll im Lauf des Jahres 2020 besprochen und festgelegt werden. Der Bund will sich zudem für die Gleichstellung von Frauen und Männern im Kulturbereich und für eine angemessene Entlohnung der Kulturschaffenden einsetzen.

Die Kulturbotschaft legt die strategische Ausrichtung der Kulturpolitik des Bundes in der Förderperiode 2021-2024 fest. Sie präsentiert die Ziele, die wichtigsten Massnahmen und die Finanzierung sämtlicher Förderbereiche des Bundesamtes für Kultur, von Pro Helvetia und des Schweizerischen Nationalmuseums. Zur Umsetzung des zur Vernehmlassung vorgelegten Entwurfs sind finanzielle Mittel in der Höhe von 942,8 Millionen Franken vorgesehen. Die Vernehmlassung dauert bis am 20. September 2019.