Yves Mauerhofer, KV Lernender bei der Stadtverwaltung in Wetzikon, hat sich dazu entschlossen, nach Lehrabschluss im August 2017 nach England aufzubrechen. Dort möchte er seine Englischkenntnisse verbessern und seinen Traum von einem Auslandaufenthalt in London verwirklichen. Um auch wirklich in die neue Kultur eintauchen zu können sowie Land und Leute kennenzulernen, schien es ihm wichtig, wie ein Einheimischer zu leben; also für längere Zeit am gleichen Ort zu wohnen und zu arbeiten. Die Chance, im Rahmen eines von Movetia geförderten Mobilitätsprojektes (Projektträger: LinguaService) eine Praktikumsstelle zu finden, die beruflich sowie sprachlich eine Herausforderung darstellen würde, wollte er auf jeden Fall nutzen. Yves ist nun nach sechs Monaten erfolgreichem Praktikum; inklusive Stellenangebot vom englischen Arbeitgeber, in die Schweiz zurückgekehrt und berichtet von seinen Erfahrungen:

«Der Aufenthalt in London hat mir sehr gut gefallen. Die Stadt wird mich vermutlich immer wieder aufs Neue faszinieren, ich habe sehr viele interessante Sehenswürdigkeiten besichtigt sowie Land und Leute besser kennengelernt. Durch den Einstieg mit einem fünfwöchigen Sprachkurs konnte ich mir Zeit nehmen, mein Umfeld besser kennenzulernen und mich auf die Stelle als Praktikant vorzubereiten.

Meine Praktikumsfirma war ein Kreditinstitut, welches ich als Arbeitnehmer jedem anderen Praktikanten sehr empfehlen würde. Schon in der ersten Woche durfte ich Telefonate entgegennehmen und hatte viel Kundenkontakt. Entweder war ich am Schalter eingeteilt oder musste administrative Arbeiten erledigen; zum Beispiel Kontoeröffnungen tätigen. Manchmal wurde ich in die Projektarbeit eingeteilt, wo wir unter anderem auch für die Werbung an die Spitäler zuständig waren. Die Verwaltung der Post gehörte ebenfalls zu meinen regelmässigen Aufgaben.

Die Mitarbeitenden und der Chef waren alle sehr freundlich und hilfsbereit, deshalb war das Arbeitsklima äusserst angenehm. Ich denke, die Arbeitsabläufe sind ähnlich wie in der Schweiz. Der Umgangston ist meiner Meinung nach aber weniger steif und auch weniger hierarchisch. Alle nennen sich beim Vornamen und der Chef hatte mit den Mitarbeitern ein sehr nettes Verhältnis und einen humorvollen Umgang. Man verbringt auch gemeinsame Zeit ausserhalb der Arbeitszeit mit seinen Arbeitskollegen; sei es bei einem Feierabendbier im Pub oder beim Besuch eines Fitnesscenters.
Die Engländer starten ihren Arbeitstag erst um 9:00 Uhr, was bestimmt ein Unterschied zur Schweiz ist. Wegen meines weiten Arbeitsweges konnte ich jeweils von 9.30 – 17.00 Uhr arbeiten. Mir fiel auf, dass London eine sehr multikulturelle Stadt ist und ausländerfeindliches Denken sehr selten ist. In meinem Betrieb haben Menschen aller Religionen und Kulturen - mit und ohne Kopftuch, und in allen Hautfarben, gearbeitet.

Die Büroräume sind eher bescheiden, wenn man sie mit der Schweiz vergleicht. Unser Büro hat eher einem Keller geglichen und war sehr schlecht geheizt. Aber die PCs und sonstige technische Hilfsmittel waren auf dem gleichen Level wie in der Schweiz.

Anscheinend habe ich gut gearbeitet, denn die Firma wollte mir am Schluss eine bezahlte Stelle anbieten. Da ich jedoch bereits den Plan hatte, im Sommer die BMS zu absolvieren, wollte ich zurück in die Schweiz, um vorgängig noch etwas Geld zu verdienen, - die Löhne in England sind ja nicht mit unseren zu vergleichen.
Meine Gastfamilie war mein wahrgewordener Traum und ich konnte dort mein Englisch täglich üben und verbessern. Manchmal durfte ich am Wochenende etwas mit ihnen unternehmen und die Kinder haben mich täglich in Beschlag genommen, was mich jedoch überhaupt nicht gestört hat.

Dieser Sprachaufenthalt wird für meine weitere berufliche Karriere sicherlich von grossem Nutzen sein. Ich möchte mich nochmals herzlich für die Möglichkeit dieser Teilnahme und die gute Organisation bedanken, die mir Vieles erleichtert hat.»