Vor dem Hintergrund der globalisierten Lebenswelt sind interkulturelle Kompetenzen zunehmend gefragt. Gymnasiastinnen und Gymnasiasten erweitern ihr Wissen über andere Kulturen sowie interkulturelle Sensibilität und Kompetenz: Die Fähigkeit, mit Menschen anderer Herkunft erfolgreich und angemessen zu interagieren sowie den respektvollen Umgang mit unterschiedlichen Kulturen zu pflegen, wird immer wichtiger.
Internationale Schulpartnerschaften sind eine Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen zu stärken. Gleichaltrige verschiedener Schulen und Länder arbeiten über digitale Kommunikationsmittel, Austauschplattformen oder an mehrtägigen Treffen an einem gemeinsamen Projekt. Klimaziele, Menschenrechte oder fairer Welthandel: Eine Vielfalt an globalen Themen bietet sich als Grundlage für spannende transnationale Projekte an. So werden weltweite Themen handfest und die jungen Menschen lernen, sich mit der Weltgesellschaft und deren geteilten Herausforderungen auseinanderzusetzen.
Der Mehrwert von Internationalen Schulpartnerschaften bietet weitere Pluspunkte: Statt eine Kultur- oder Sprachreise zu absolvieren, basiert die interkulturelle Zusammenarbeit auf einer komplexen Fragestellung rund um eine konkrete Thematik. Sprach- und Kulturerfahrungen sind angenehme Nebeneffekte der vielfältigen Lernergebnisse. Die konkrete Projektarbeit ermöglicht den Jugendlichen eine aktive Partizipation und erweitert den Horizont um mehr Selbständigkeit, Flexibilität, Toleranz, Ausdauer, Kommunikationsfähigkeiten oder Problemlösekompetenz.
Allen Schweizer Gymnasiallehrpersonen steht die Möglichkeit offen, ein internationales Projekt umzusetzen. Für individuelle Beratungen und Unterstützung bei der Projektplanung steht Movetia zur Verfügung. Als nationale Agentur zur Förderung von Austausch und Mobilität unterstützt Movetia europa- und weltweite Schulpartnerschaften finanziell. Für Projekte mit Schulen aus Indien gibt es ein spezifisches Förderprogramm zur finanziellen Unterstützung und zur Vermittlung von Partnerschulen.
19 Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Musegg machen an der Europäischen Schulpartnerschaft «Image of the EU in the Post-truth Era» mit. Zweimal im Jahr treffen sie sich während einer Woche mit Jugendlichen der drei Partnerschulen und thematisieren die europäische Medienberichterstattung und Politik. Die persönliche Auseinandersetzung mit kritischen Fragen zur Schweiz und der EU gehören zum Lernprozess ebenso dazu wie die interkulturellen Erfahrungen in der Gastfamilie.