In Zusammenarbeit mit educationsuisse vermittelt Movetia Sprachassistenzstellen an junge Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer. Sie haben von Kindesbeinen auf gelernt, sich zwei Kulturen zu Eigen zu machen. Dennoch gibt es auch Überraschungen.


Leslie Schmid, eine der diesjährigen Sprachassistenzlehrpersonen erzählt voller Begeisterung von ihren Beweggründen, am Sprachassistenzprogramm teilzunehmen: «Movetia hat mir geholfen, meinen Traumberuf ausüben zu können – die Arbeit gefällt mir sehr» schwärmt die junge Frau. Leslie ist als Auslandschweizerin in Kanada aufgewachsen und arbeitet seit September 2018 an der Kantonsschule in Zug. 

Schon als kleines Kind wusste sie, dass sie einmal Lehrerin werden möchte. In Ottawa hat sie deshalb Germanistik studiert und das Lehrdiplom für Fremdsprachen erworben. Da ein Grossteil ihrer Verwandten in der Schweiz lebt, hat sie sich bei Movetia um eine Stelle als Sprachassistentin beworben. Sie erfüllte die Aufnahmebedingungen vortrefflich und alles lief dann auch wie geschmiert.

So wie Leslie arbeiten zurzeit noch vier weitere Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer an diversen Gastschulen in der Schweiz. Sie kommen ebenfalls aus Kanada, oder aus Australien und Grossbritannien. Indem sie ihre Muttersprache unterrichten und Schweizer Schülerinnen und Schülern die Kultur ihres Herkunftslandes näher bringen, bereichern sie den Unterricht.

Die Schülerinnen und Schüler freuen sich über diese spannenden Begegnungen, sind motiviert und bauen ihre Sprachhemmungen ab. Die Sprachassistenzlehrpersonen ihrerseits sammeln während eines Schuljahres Berufserfahrung und steigern ihre Karrierechancen auf dem Arbeitsmarkt. Gleichzeitig lernen sie die Schweiz, die Heimat ihrer Eltern oder Vorfahren, kennen und profitieren von den vielfältigen Angeboten, welche die Schweiz bietet.

Obwohl Leslie Schweizerin ist, ist ihr nicht alles vertraut. Aufgefallen ist ihr beispielsweise, «dass die Schweizer weniger ‚Small talk‘ machen». Es gibt auch Überraschungen, beispielsweise das Schweizer Schulsystem, das für sie neu ist. Von den Lehrpersonen wurde sie auf jeden Fall sehr gut aufgenommen. Sie hat sich rasch in der Schule eingelebt und kommt im Alltag bestens zurecht.

Jetzt, da sie „die Seiten gewechselt“ hat und sie mit den Verwandten in der Schweiz zusammen sein kann, ist es ihr wichtig, mit ihrer Familie in Kanada in Kontakt zu bleiben. Am Ende ihrer Assistenzzeit hat sie die Wahl: Entweder die Ausbildung in der Schweiz fortzusetzen, dauerhaft berufstätig zu werden oder mit vielen neuen Erfahrungen nach Kanada zurückzukehren.

Interessierte Auslandschweizer oder Auslandschweizerin können sich bis Ende März, oder nach Absprache, für eine Assistenz im Schuljahr 2019/20 bewerben. Zugelassen sind Studierende sowie Studienabgängerinnen und Studienabgänger, die in Ländern aufgewachsen sind, in denen Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch oder Italienisch offizielle Nationalsprache ist.