Die Nicht-Assoziierung der Schweiz an Erasmus+ hat die Entwicklung der Hochschulmobilität nach und aus Europa 2014 gebremst. Welche Mobilitätsaktivitäten fördert das Schweizer Ersatzprogramm SEMP und wo liegen die Grenzen dieses national implementierten Mobilitätsprogramms als paralleles Angebot zu Erasmus+? Lesen Sie mehr dazu im Movetia-Mobilitätsmonitoring.


Die Mobilität von Studierenden und Personal von Schweizer Hochschulen im europäischen Raum wird seit 2014 mit dem Swiss-European Mobility Programme SEMP gefördert, davor beteiligte sich die Schweiz als assoziiertes Land am europäischen Programm. Die neuste Publikation von Movetia, das Mobilitätsmonitoring zur Schweizer Hochschulmobilität, untersucht die Entwicklungen und Trends seit 2011/12 und stellt dabei grosse Schwankungen fest: Während die Assoziierung ein Wachstum ausgelöst hat, sind ab 2014 in einigen Bereichen Einbrüche oder Stagnation zu verzeichnen.

Das Fazit ist klar

SEMP ersetzt lediglich einzelne Mobilitätsaktivitäten von Erasmus+. Das europäische Programm bietet aber weitaus mehr als die Förderung der Hochschulmobilität. Die weiteren Aktionen stehen für das Plus in Erasmus+: In den letzten 30 Jahren hat sich das europäische Programm massgeblich weiterentwickelt und zielt auf eine umfassende Internationalisierung für Institutionen durch strategische Hochschulzusammenarbeit. Insbesondere sind Initiativen wie Europäische Universitäten für die multilaterale Kooperation oder Erasmus without paper für die Digitalisierung der Mobilitätsverwaltung stärkende Treiber dafür. Auf Schweizer Ebene bestehen bis heute keine Kompensationen für diese strategischen Instrumente von Erasmus+.

Die Mobilitätsentwicklung zeigt, dass die Kontinuität der Schweizer Mobilität innerhalb Europas nach 2014 zwar sichergestellt wurde, jedoch hinterlässt die Nicht-Assoziierung an Erasmus+ ihre Spuren: Das Wachstum hat sich verlangsamt, in einzelnen Bereichen sind die Zahlen eingebrochen oder von einer jährlich starken Schwankung betroffen. Die Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen sind am meisten davon betroffen. Die Universitären Hochschulen halten sich stabil, wobei die Zahlen tendenziell stagnieren.

Auch der Aufwand des SEMP-Programmunterhalts wurde im Monitoring untersucht. Herausgefunden hat Movetia, dass SEMP für Schweizer Institutionen der Tertiärstufe aufwändiger geworden ist. Seit 2014 brauchen Schweizer Institutionen mehr Abkommen, um die Mobilitätszahlen halten zu können.

Und wie sieht es im europäischen Vergleich aus? Sind Schweizer Studierende mobiler als ihre europäischen Studienkolleg/innen? Ein Vergleich mit einem Nachbarland beweist das Gegenteil: Österreich realisiert 26% mehr Mobilitäten im Rahmen von Erasmus+.

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!