Nach zwei von der Pandemie geprägten Jahren fand die grösste europäische Konferenz zur Internationalisierung der Tertiärstufe endlich wieder als Präsenzveranstaltung statt. Rückblick auf die diesjährigen Themen und Highlights.


Die 32. Durchführung der jährlichen Konferenz der European Association for International Education (EAIE) fand vom 13. bis 16. September 2022 in einem geradezu tropischen Ambiente – bei 30 °C und 70 % Luftfeuchtigkeit – statt. Das Team Tertiärstufe von Movetia reiste zu diesem Anlass gemeinsam mit dem Direktor der Agentur, Olivier Tschopp, nach Barcelona. Insgesamt nahmen über 6300 Personen aus über 90 Ländern an der  EAIE-Konferenz teil.

Networking und Schweizer Präsenz

Die Konferenz bot die Gelegenheit, sich endlich wieder persönlich mit internationalen Kolleginnen und Partnern zu treffen: Der Stand «Study in Switzerland+», dessen innovatives, ganz aus Karton gefertigtes Design viel Bewunderung erhielt, lockte ein grosses Publikum an.Zudem fanden zahlreiche Besprechungen zwischen Schweizer Institutionen und ihren ausländischen Partnern statt. Auch der Schweizer Empfang, der gemeinsam von swissuniversities, dem Schweizerischen Generalkonsulat in Barcelona und Movetia organisiert wurde, war ein grosser Erfolg. Es stellte sich heraus, dass das berühmte Camp Nou die ideale Umgebung ist, um die Schweizer Tertiärbildung bekannt zu machen und Diskussionen in geselliger Atmosphäre zu führen. Die EAIE 2022 überzeugte ausserdem durch ein vielfältiges Programm an Präsentationen und Podiumsdiskussionen mit den Themen Inklusion, Nachhaltigkeit und „Internationalisation at home“ als Schwerpunkte.

Für eine inklusive internationale Mobilität

Das Thema der Inklusion wurde aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet: Die Sessions behandelten Chancen und Hindernisse der Mobilität für Personen aus Minderheitengruppen sowie für Personen mit Behinderungen. Ein Panel zur Integration geflüchteter Personen bot aufschlussreiche Rückmeldungen bezüglich der Herausforderungen, denen die Studierenden und Forschenden aus der Ukraine begegnen. Eine der angedachten Lösungen, um die Aufnahme von vertriebenen Menschen in Zukunft zu erleichtern, lautet, dass die Hochschulen und die nationalen Agenturen Kriterien erarbeiten sollen, anhand derer die Situationen, die eine Vereinfachung und/oder Lockerung der administrativen Prozesse rechtfertigen, einfacher definiert werden können.

Für eine nachhaltige Mobilität

Auch in den Sessions zur Nachhaltigkeit wurde der Austausch von Ideen und bewährten Praktiken gefördert und zudem die Vorbildfunktion betont, die die gesamte Branche innehat. Zu den Lösungsvorschlägen gehörten kostenlose Zugreisen für die Studierenden, aber auch die Berücksichtigung von Randregionen in der Förderungspolitik der grünen Mobilität. Angesichts der Tatsache, dass die Mehrheit der Teilnehmenden per Flugzeug an die Konferenz gereist ist, muss festgehalten werden, dass in diesem Bereich noch Verbesserungspotenzial besteht – auch bei den Akteurinnen und Akteuren der Internationalisierung. Das Climate Action Network for International Educators (CANIE) erhielt den President’s Award für sein Engagement für den Klimaschutz bei den Bildungsinstitutionen der Tertiärstufe, überreicht von der abtretenden Präsidentin Michelle Stewart. 

Es gibt also noch zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen für eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Internationalisierung. Doch auf die engagierte Präsidentschaft von Michelle Stewart folgt mit Piet van Hove ein nicht weniger engartierer und entschlossener Präsident, der sich diesen stellen wird. Ein neues Jahr, ein neues Team und eine neue Destination für die Konferenz 2023: das dynamische Rotterdam. Das Nachhaltigkeitsziel für das Team von Movetia: mit dem Zug an die EAIE 2023 fahren!