Für das neue akademische Jahr sind auf EU-Ebene wegen der Corona-Pandemie die Bedingungen zur Förderung von europäischer Studierendenmobilität flexibilisiert worden. Die klassische physische Mobilität wurde um die „blended“ und virtuelle Mobilität ergänzt. Die Schweiz zieht bei diesem Novum mit.


Die COVID-19-Pandemie hat weitreichende Auswirkungen für die Lehre und die Studierendenmobilität. Die weltweiten Reisebeschränkungen haben den Austausch stark beeinträchtigt, so dass tausende Studierende im Frühlingssemester ihren Auslandsaufenthalt nicht antreten oder nur in einer anderen Form als ursprünglich geplant realisieren konnten. Für die Mobilität im bevorstehenden Herbstsemester arbeiten Schweizer Hochschulen unter Druck an verschiedenen Szenarien und stellen sich sowohl auf Präsenzunterricht als auch auf online Kurse ein. Hochschulen aus der Schweiz und ganz Europa können ihr Studienangebot für das Herbstsemester 2020/2021 für Austauschstudierende auf der „COVID-19 Mobility Status“-Plattform publizieren. Movetia hat die Webseite gemeinsam mit der European University Foundation EUF und der Universität Porto lanciert.

Treten Studierende im Rahmen eines Mobilitätsprogramms wie Erasmus+ oder dem Swiss-European Mobility Programme SEMP ein klassisches Auslandssemester an, werden Sie ab einer Mindestdauer von drei Monaten im Gastland finanziell unterstützt. Movetia ermutigt alle Studierende, wenn immer unter Berücksichtigung der geltenden behördlichen Bestimmungen möglich, die physische Form der Mobilität wahrzunehmen. Der direkte soziale Kontakt sowie die Atmosphäre im Gastland lassen sich so bestmöglich erleben!

Können Studierende jedoch aufgrund der aktuellen Situation nur einen Anteil des Semesters im Gastland absolvieren, so werden sie unter den flexibilisierten Bedingungen erstmals ebenfalls gefördert. Sogenannte „blended mobility“-Aufenthalte gestalten sich, wie es der Name sagt, in einer hybriden Form zwischen online Unterricht und Präsenzveranstaltungen. Eine Mobilität kann demnach im akademischen Jahr 2020 unter Erasmus+ und SEMP auch online beginnen um später, wenn eine Einreise möglich ist, im Gastland fortgesetzt und beendet zu werden. Sobald die physische Verschiebung erfolgt, sind Studierende berechtigt, einen Zuschuss im Rahmen des Mobilitätsprogramms zu erhalten. Wenn gar keine Reise ins gewünschte Gastland möglich ist, oder wenn die Gastuniversität keine Austauschstudierende aufnimmt, können Studierende auch rein virtuelle Mobilitäten realisieren. Bei dieser Form von Mobilität besuchen Studierenden während eines Semesters ausschliesslich online Kurse einer ausländischen europäischen Partnerinstitution.

Mit diesen flexibilisierten Massnahmen unterstreicht die Europäische Kommission sowie das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI die Bedeutung von Mobilität in Zeiten von Corona. Es ist jetzt wichtiger denn je, den innereuropäischen Austausch zu stärken und Studierenden die Möglichkeit zu bieten, in andere Bildungssysteme einzutauchen und fremde Kulturen zu erleben.

Die Nationale Agentur Movetia setzt zusammen mit Schweizer Bildungsinstitutionen der Tertiärstufe das Swiss-European Mobility Programme SEMP als Ersatzprogramm von Erasmus+ um. Die Studierende, die sich für einen hybriden oder regulären Auslandsaufenthalt interessieren, setzen sich mit dem International Relations Office ihrer Heiminstitution in Verbindung, um zu den Möglichkeiten beraten zu werden.