Das Programm für den nationalen Austausch in der Berufsbildung wird am Mittwoch, 6. April 2022, lanciert. Das von Movetia im Auftrag des Bundesamts für Kultur (BAK) und des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) entwickelte Förderprogramm ist ein neues Angebot für Lernende und Absolventinnen und Absolventen der beruflichen Grundbildung. Es ist ein weiteres Puzzleteil der nationalen Strategie, die erreichen will, dass alle jungen Menschen im Laufe ihrer Ausbildung mindestens einmal an einem Austausch teilnehmen.


In der Schweiz absolvieren zwei Drittel der Jugendlichen eine berufliche Grundbildung. Bis heute gab es kein offizielles Programm, das den Lernenden und den Absolventinnen und Absolventen der beruflichen Grundbildung einen Austausch innerhalb der Schweizer Grenzen ermöglichte. Das ändert sich jetzt! Der Startschuss für das nationale Austauschprogramm fällt am Mittwoch, 6. April 2022. Die Akteure der Berufsbildung können nun bei Movetia Fördergelder für die Organisation von Mobilitäten von Lernenden sowie von Lehrabsolventinnen und -absolventen in der Schweiz beantragen. Während einer solchen Mobilität arbeiten die Teilnehmenden in einem Unternehmen und besuchen optional die Berufsschule und/oder einen Sprachkurs. Ein Austausch dauert zwischen fünf Tagen und sechs Monaten.

Ein Austauschprogramm, das sich lohnt

Dieses neue nationale Austauschprogramm nutzt das Potenzial unserer Mehrsprachigkeit. Den Lernenden ermöglicht es eine neue, interkulturelle Berufserfahrung innerhalb der Schweiz. Es bietet die Gelegenheit, Sprachkenntnisse zu vertiefen und transversale Kompetenzen wie Autonomie, Flexibilität, Offenheit oder Kommunikation zu erwerben – Kompetenzen, die auf dem aktuellen Arbeitsmarkt immer gefragter sind. Damit steigert das Programm auch die Attraktivität der Schweizer Berufsbildung.

Den beteiligten Institutionen – Lehrbetrieben, Berufsfachschulen, Berufsverbänden usw. – ermöglicht das Angebot, ihr Netzwerk innerhalb der Schweiz auszubauen und sich als attraktive Bildungsstätten zu positionieren.

Breite Unterstützung

Das SBFI und das BAK erteilten Movetia den Auftrag zur Umsetzung. Das BAK unterstützt den nationalen Austausch auf Basis des Sprachengesetzes und finanziert somit Movetias Förderprogramm für den nationalen Austausch in der Berufsbildung. Eine Machbarkeitsstudie zeigte das Interesse der Verbundpartner sowie die Gelingensbedingungen eines solchen Austauschprogramms während beziehungsweise direkt nach der Ausbildung. Dieses neue Angebot ist ein wichtiges Element auf dem Weg zur Erfüllung der nationalen Strategie im Bereich Austausch und Mobilität, die besagt, dass alle jungen Menschen im Laufe ihrer Ausbildung mindestens einmal an einer Austausch- oder Mobilitätsaktivität teilnehmen sollen.

Der Bundesrat und das Parlament unterstützen die Erarbeitung eines solchen Programms im Rahmen der Kulturbotschaft 2021–2024. Das Programm ist auch die Antwort auf verschiedene parlamentarische Vorstösse. Die jüngste davon ist die von der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats eingereichte Motion (20.3918) "Förderung der Mobilität und der Sprachaufenthalte der Lernenden". Aber auch die zahlreichen Vorstösse der Freiburger Nationalrätin Christine Bulliard Marbach, insbesondere ihr Postulat (14.3264) "Berufsbildung. Tun Unternehmen Bund und Kantone genug, um das Erlernen anderer Landessprachen zu unterstützen?" oder der Vorstoss der Genfer Nationalrätin Simone de Montmollin (20.4086) "Budget für Mobilität und Sprachaufenthalte von Lernenden in der beruflichen Grundbildung" sind zu erwähnen.

Mehr Informationen zum Programm für den nationalen Austausch in der Berufsbildung finden Sie online. Anträge auf Fördermittel können ab dem 6. April 2022 laufend eingereicht werden.

Zwei junge Frauen machen beim Nationalen Austausch in der Berufsbildung NABB mit und arbeiten zusammen an einem PC.