Freitag, 26. August

90 junge Hilfslehrpersonen aus 15 Ländern arbeiten seit Schulbeginn als Sprachassistenzlehrpersonen an Gastschulen in der Schweiz und in Liechtenstein. Im Rahmen eines Einführungsseminar wurden sie auf das Leben im Gastland und ihre Arbeit vorbereitet. 


Auch in diesem Jahr werden mit der Ankunft von neuen Sprachassistentinnen und -assistenten die Klassenzimmer polyglotter. 

Die Vorteile sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch Lehrpersonen sind vielfältig: Die jungen Assistenzlehrpersonen – mit Muttersprache Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch oder Italienisch – erleichtern den Sprachunterricht, indem sie Halbklassen oder Gruppen unterrichten. Damit helfen sie, unterschiedliche Lernniveaus der Schülerinnen und Schüler auszugleichen. Sprachassistentinnen und -assistenten bauen zudem Brücken zur Lebenswelt der Jugendlichen und animieren dazu, Sprachhemmungen abzubauen. 

Auffällig ist: Französinnen und Franzosen übertreffen im Schuljahr 2022/23, bereits zum zweiten Mal in Folge, die englischsprachigen an Zahl. Besonders die neuen Gastschulen, die erstmals mit einer Sprachassistenzlehrperson zusammenarbeiten, haben sich für das Sprachfach Französisch entschieden und freuen sich darauf, mit den Neuankömmlingen ihren Französischunterricht zu bereichern.

Bemerkenswert ist dieses Jahr auch, dass verschiedene Tessiner Berufsfachschulen, die letztes Jahr zum ersten Mal Sprachassistenzlehrpersonen beschäftigt haben, nun definitiv von den Vorteilen von Sprachassistenzen überzeugt sind. Für sie steht der Deutschunterricht im Vordergrund. Die Sprachassistenten, die im Tessin arbeiten, stammen allesamt aus Österreich. Gut möglich, dass die Tessiner Schülerinnen und Schüler schon bald erfahren werden, dass «falco» nicht nur die italienische Bezeichnung für einen Raubvogel ist, sondern auch der Name eines bekannten Wiener Sängers, der 1986 mit seinem Titel "Rock Me Amadeus" die Spitze der US-Charts erobert hat.
 

Schulen profitieren von authentischem Unterricht und von Fördergeldern

Sprachassistentinnen und -assistenten bringen ihre Kultur aus der Heimat mit und sind authentisch. Sie verkörpern gewissermassen die zu erlernende Unterrichtssprache und animieren zur Horizonterweiterung.  

Movetia vergütet den Gastschulen CHF 8'000 pro Sprachassistenzperson und Assistenzjahr und somit einen Teil der Lohnkosten. Die Rekordzahl von 2021 (91 Assistenzen) wird zwar in diesem Jahr nicht erreicht, doch sind auch heuer neue Gastschulen hinzugekommen, so etwa in den Kantonen Basel-Stadt und Bern.
 

Einführungsseminar für einen guten Start

Movetia bereitet die neu vermittelten Sprachassistenzlehrpersonen jeweils zu Beginn des Schuljahres auf das Leben in der Schweiz und die Arbeit an den Gastschulen vor. In diesem Jahr konnte das Einführungsseminar vom 25. August wieder als Präsenzanlass durchgeführt werden. Die Freude und Aufregung der jüngst eingereisten jungen Berufsleute waren ein eindrückliches Erlebnis.

Herzstück des Seminars sind jeweils der Erfahrungsaustausch mit erfahrenen Sprachassistenten/innen, die Tipps und Empfehlungen zum Leben und Arbeiten weitergeben. 

Die praxisorientierten Workshops wiederum legten den Schwerpunkt auf die Fremdsprachendidaktik. Movetia freut sich über das Engagement der mitwirkenden Ausbildungsverantwortlichen, die auch in diesem Jahr mit viel Herzblut bei der Sache waren.
 

Erfolgreiche Digitalisierung der Administration

Mit dem Schuljahresbeginn beginnt ein neuer Jahreszyklus des Programms. Seit Herbst 2021 wurden etappenweise alle Phasen über ein neues Informatiktool abgewickelt, das somit auch seine Feuerprobe bestanden hat. Die Auszahlung der Fördergelder wird - auf unbürokratische und einfache Weise - ebenfalls über das SAP-Admin-Tool abgewickelt.
 

Sprachassistenzen, ein Angebot mit drei Gesichtern

Movetia, die nationale Agentur für Austausch und Mobilität, rekrutiert jedes Jahr Sprachassistenzpersonen und vermittelt diese an Schweizer Gastschulen. Informationen zum Programm finden Sie auf unserer Programmseite. Movetia vermittelt auch Schweizer Sprachassistent/innen an Gastschulen im Ausland. Seit diesem Jahr sind zudem erstmals Schweizerschulen in Singapur und Spanien hinzugekommen. Die nächste Ausschreibung für alle Angebote erfolgt Ende 2022.