Movetia wird assoziiertes Mitglied bei EARLALL, einem Netzwerk von 12 europäischen Regionen, die Bildungspolitik machen und Kooperation im Bereich Lebenslanges Lernen pflegen.


In vielen europäischen Ländern spielen Regionen eine zentrale Rolle beim Gestalten von Bildungspolitik und deren Umsetzung. Sie bilden Lehrpersonen aus, definieren Lehr- und Bildungspläne, unterstützen Innovation an Schulen und arbeiten mit Hochschulen an der Lösung regionaler Probleme. Das Netzwerk «European Association of Regional and Local Authorities for Lifelong Learning» (EARLALL) ist ein Verbund von regionalen und lokalen Behörden mit Kompetenzen in Bildungsangelegenheiten. EARLALL wurde 2001 gegründet, um den Erfahrungsaustausch unter Regionen zu fördern und gemeinsam an bestimmten Themen zu arbeiten. Das Netzwerk besteht momentan aus 12 vollen Mitgliedern aus acht Ländern, darunter sind Regionen wie Baden-Württemberg aus Deutschland und Katalonien aus Spanien. Arbeitsgruppen arbeiten beispielsweise an Mobilität und Integration von Drittstaatsangehörigen.

Movetia, als Agentur von Bund und Kantonen, tritt EARLALL als assoziiertes Mitglied bei. Der Status «assoziiertes Mitglied» wurde bei EARLALL erst diesen Sommer eingeführt. Movetia gehört, neben GO! Education of the Flemish Community und Adult Education Borås, zu den drei ersten Organisationen mit diesem Status. Viele Schweizer Kantone tauschen sich bildungsbezogen bereits international aus, zum Beispiel in grenzüberschreitenden Netzwerken wie dem Oberrhein oder der TransJurassienne. EARLALL eröffnet Schweizer Kantonen, Schulen und Branchenverbänden ein zusätzliches Netzwerk mit potentiellen Partnerorganisationen für Austausch- und Mobilitätsaktivitäten. Movetia wird die Mitgliedschaft nutzen, um Informationen auszutauschen und Kontakte zwischen EARLALL und Schweizer Akteuren herzustellen.

Auf europäischer Ebene werden regionale und lokale Behörden je länger je mehr in die Politikgestaltung mit einbezogen und bei der Teilnahme an Forschungs- und Bildungsprojekten unterstützt. Beispiele dafür sind die neuen Exzellenzinitiativen unter Erasmus+, die Europäischen Universitäten und die Zentren der beruflichen Exzellenz. In der Schweiz war die Teilnahme kantonaler und kommunaler Behörden an internationalen Programmen von Movetia bisher relativ gering. Das könnte sich in Zukunft aber ändern.