Zentren der beruflichen Exzellenz sind ein Projektformat des Erasmus+ Programms. Durch den «bottom-up» Entwicklungsprozess zielt dieses Projektformat auf die Förderung kooperativer Plattformen, die sowie national/lokal verankert als auch international vernetzt sind und darüber hinaus sektorspezifische Interessen oder gesellschaftliche Herausforderungen angehen wollen. Geschaffen werden sollen Wissens- und Innovationszentren, indem Unternehmen (insbesondere KMU) in Projekten der angewandten Forschung involviert sind. Zudem sollen unternehmerische Initiativen von Lernenden unterstützt werden.

Welche Ziele verfolgen die Zentren der beruflichen Exzellenz?

Zentren der beruflichen Exzellenz arbeiten auf zwei Ebenen:

  1. Auf nationaler Ebene durch den Einbezug eines breiten Spektrums lokaler Akteure und der gleichzeitigen Teilnahme in internationalen Kooperationsnetzwerken.
  2. Auf internationaler Ebene indem Akteure kooperieren, die Interessen in bestimmten Sektoren teilen
    oder
    gemeinsam innovative Ansätze zur Bewältigung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen angehen wollen (z.B. Klima, Digitalisierung, KI, Nachhaltigkeit, soziale Integration, up/re-skilling).

Die nationalen und internationalen Netzwerke führen bestehende Zentren der beruflichen Exzellenz zusammen oder entwickeln das Modell weiter. Sie dienen nicht dem Aufbau neuer Berufsbildungseinrichtungen und -infrastrukturen.

Projekteanträge können nicht nur Aktivitäten beinhalten, die sich an Lernende auf tertiärer Ebene richten; Bewerbungen, die sich auf die Berufsbildung auf postsekundärer Ebene (EQR-Niveaus 6 bis 8) konzentrieren, müssen mindestens ein weiteres Berufsbildungsniveau zwischen den EQR-Niveaus 3 bis 5 sowie eine starke arbeitsbezogene Lernkomponente beinhalten.

Die zentralen Projekt Aktivitäten und Ergebnisse sind in drei Cluster aufgeteilt:

Cluster 1: Lehre und Lernen
Cluster 2: Kooperationen und Partnerschaften
Cluster 3: Governance und Finanzierungsinstrumente.

Das Projekt muss relevante Ergebnisse in Bezug auf die folgenden drei Themenbereiche enthalten:

  • Mindestens 4 Aktivitäten aus dem Cluster 1: Lehre und Lernen
  • Mindestens 3 Aktivitäten aus dem Cluster 2: Kooperationen und Partnerschaften
  • Mindestens 2 Aktivitäten aus dem Cluster 3: Governance und Finanzierungsinstrumente

Projekte erreichen ihre Ziele, indem sie auf einer Kombination dieser Aktivitäten aufbauen. Erläuterungen zu den Clustern finden Sie im Erasmus+ Guide.

Wer kann teilnehmen?

Teilnehmen kann jede öffentlich- oder privat-rechtliche Organisation, die in einem Programm- oder Partnerland in der Berufsbildung oder generell in der Arbeitswelt tätig ist. Hierzu zählen zum Beispiel Berufsbildungsanbieter, Firmen, Branchenvertreter, Vertreter der öffentlichen Hand, Institutionen des Tertiärbereichs, Innovationsagenturen etc.

Zentren der beruflichen Exzellenz müssen mindestens acht vollwertige Partner (full partner) einbeziehen, wovon mindestens vier aus Erasmus+ Programmländern oder Drittstaaten (wovon mindestens zwei aus EU Mitgliedstaaten) stammen müssen.

Zudem muss mindestens eine Firma oder ein Branchenvertreter sowie mindestens ein Vertreter aus der Berufsbildung (Sek II und/oder Tertiärstufe) involviert sein. Die Zusammensetzung der Partner muss das Anliegen des Projekts widerspiegeln.

Schweizer Institutionen können keine Projekte leiten, sich aber als vollwertige oder assoziierte Partner beteiligen.

Wie lange dauert ein Projekt?

Die Projektlaufzeit beläuft sich normalerweise auf 48 Monate.

Begründete Verlängerungen sind möglich.

Wie werden Schweizer Institutionen finanziell unterstützt?

Schweizer Institutionen, die sich als vollwertige Partner (full partner) beteiligen, werden direkt über das Erasmus+ Programm finanziert. Schweizer Institutionen, die sich als assoziierte Partner an einem Zentrum für berufliche Exzellenz beteiligen möchten, können bei Movetia Mittel vom Schweizer Programm zu Erasmus+ beantragen. In beiden Fällen muss im europäischen Antrag der wesentliche Mehrwert der Schweizer Beteiligung dargelegt werden.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Yvonne Jänchen.