Wie die Idee vom Unterricht in der Natur von Dänemark zu uns kommt

In zehn Jahren wird der Unterricht in Schweizer Schulen regelmässig in Wald und Wiese stattfinden. Die Idee des draussen unterrichten ist im nächsten Lehrplan gut verankert. So lautet die Vision. Wird sie wahr, ist auch Movetia am Erfolg beteiligt.

Hinter dem ehrgeizigen Ziel draussen unterrichten schweizweit zu etablieren steht die Stiftung SILVIVA. SILVIVA bietet seit vielen Jahren Weiterbildungen und Beratungen für Erwachsene im Bereich naturbezogener Umweltbildung und Waldpädagogik an.

Lernen mit und in der Natur – Aufgaben aus dem Praxishandbuch «Draussen unterrichten»

Im neuen Handbuch «Draussen unterrichten» finden sich vielfältige Aufgaben und Unterrichtsideen für alle Fachbereiche im 1. und 2. Zyklus, abgestimmt auf den Lehrplan 21. Einige dieser Aufgaben konnten die Anwesenden an der Vernissage am 1. Juni 2018 im Zürcher Kulturpark gleich selbst lösen (siehe Bilder).

Aber erst dank dem Austausch mit Forst-und Umweltpädagogen aus ganz Europa an internationalen Konferenzen und während der Job Shadowings in Deutschland, Wales und Dänemark, haben wir erkannt, welch enormes Potenzial in diesem Thema steckt.

Praxishandbuch als Grundlage für Weiterbildungen und Pilotprojekte

Die Veröffentlichung des Handbuches im HEP-Verlag ist ein Meilenstein in einem Projekt, das noch lange nicht zu Ende ist. Bald werden an allen pädagogischen Hochschulen der Schweiz Weiterbildungen zum Thema draussen unterrichten angeboten. Pilotschulen aus der ganzen Schweiz setzen das Konzept um und sammeln wichtige Erfahrungen für weitere interessierte Schulen und Lehrpersonen.

Schulen in Dänemark und Deutschland als Vorbild

In Dänemark ist der Unterricht in der Natur schon länger Teil des Lehrplans. In rund 20% aller Volksschulen findet der Unterricht winters wie sommers mindestens einmal pro Woche draussen statt. Auch in Deutschland gibt es verschiedene Schulen, die Pioniere in diesem Bereich sind. «Die Idee, ein Praxisbuch fürs draussen unterrichten zu schreiben war schon lange vorhanden,» sagt Rolf Jucker, Geschäftsleiter von SILVIVA. «Aber erst dank dem Austausch mit Forst-und Umweltpädagogen aus ganz Europa an internationalen Konferenzen und während der Job Shadowings in Deutschland, Wales und Dänemark, haben wir erkannt, welch enormes Potenzial in diesem Thema steckt.»

Job Shadowings liefern Inspiration, Umsetzungsbeispiele und Ideen

Movetia hat den Mitarbeitenden von SILVIVA im Rahmen mehrerer Mobilitätsprojekte Job Shadowings an verschiedenen Schulen mit Pioniercharakter und den Besuch von relevanten Konferenzen und Weiterbildungen im Ausland ermöglicht. Die Mitarbeitenden haben unterschiedliche Modelle der Draussenschule kennengelernt. Einmal werden ausgebildete Naturpädagogen mit dem unterrichten draussen beauftragt, anderswo bestreiten die Lehrpersonen alle Aufgaben, am dritten Ort gibt es eine enge Zusammenarbeit. Besuche solcher Schulen haben die Mitarbeitenden von SILVIVA inspiriert und dem Projekt «Draussen unterrichten» Inputs auf allen Ebenen gegeben: von der konzeptuellen und strukturellen Ebene der Verankerung im Schulsystem und Lehrplan bis hin zu ganz praktischen Tipps für die Umsetzung, Ausbildung der Lehrpersonen und konkreten Unterrichtsideen.

Potenzial für die Schweiz als Pionierin

«Wer weiss», sagt eine der Autorinnen des Handbuchs «Draussen unterrichten» an der Vernissage, «möglicherweise wird auch die Schweiz in ein paar Jahren als Pionierin für den Unterricht in der Natur gelten und Lehrpersonen und Institutionen aus Italien und Frankreich kommen für ein inspirierendes Job-Shadowing zu uns.» Und Movetia macht’s möglich. Wer weiss.

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