Neben der Förderung der Mobilität sind länderübergreifende Kooperationsprojekte ein Schwerpunkt von Erasmus+. Sie fördern Innovationen und den Austausch von bewährten Praktiken im Bildungsbereich. Ein Vergleich in Zahlen zeigt auf, dass die Schweiz in den vergangenen Jahren massiv weniger von Kooperationen profitieren konnte als Österreich. Eine direkte Auswirkung der Nichtteilnahme am Programm Erasmus+. 


Wie das Netzwerk-Future treffend formuliert hat: Zusammenarbeit ist ein Schlüssel zum Erfolg. Dieser Schlüssel ist in der Bildung, Forschung und Innovation genau so wertvoll wie in der Politik und Wirtschaft. Ein internationales Kooperationsprojekt kann etwa das Ziel haben, die Forschung und Entwicklung von neuartigen Produkten oder Dienstleistungen zu fördern. Das ist nur ein Beispiel, welches die Chancen einer Kooperation offenlegt. Die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen stärkt und sichert den Wirtschafts- sowie Forschungs- und Innovationsstandort Schweiz. Ein nicht zu unterschätzender Wert für das gesamte Bildungssystem und für die Gesellschaft.

Kooperationen ohne die Schweiz

Weil die Schweiz seit 2014 nicht mehr an Erasmus+ assoziiert ist, entgehen ihr internationale Kooperationen in Bildungsprojekten. Klar sichtbar werden die Folgen, wenn die Dimensionen der Schweiz mit Österreich verglichen werden. Österreich weist ein ähnliches Bildungssystem sowie eine vergleichbare Bevölkerungszahl vor.

Insgesamt konnten Schweizer Hochschulen zwischen 2014 – 2020 lediglich an 42 Kooperationsprojekten von Erasmus+ teilnehmen. Projektleitungen waren für die Schweiz nicht möglich. In Österreich waren es elfmal so viele (460 Kooperationsprojekte). Dabei wurden 88 Projekte von österreichischen Institutionen geleitet.

Ein deutliches Fazit: Der Unterschied lag bei über 300 Millionen Euro. Österreich hatte Zugang zu einem Projektvolumen von insgesamt 346 Millionen Euro. Die Schweiz hingegen nur zu einem Volumen von 20,5 Millionen Euro.

Die Mitwirkung bei internationalen Kooperationen zu globalen Themen und Herausforderungen wie die digitale Transformation, die Nachhaltigkeit und Chancengleichheit vergrössert nicht nur die Visibilität der einzelnen Bildungsinstitution, sondern bedeutet auch ein Plus an Know-how und eine Stärkung der eigenen Experten/innen und Netzwerke. Häufig sind Kooperationsprojekte der erste Schritt zu einer längerfristigen Bildungs- und Forschungszusammenarbeit zwischen Institutionen.