Mittwoch, 27. September 2023

Parlament und Bundesverwaltung feiern heute den Tag der Mehrsprachigkeit. Passend zu diesem Anlass beantwortet uns Olivier Tschopp, Direktor von Movetia, folgende Frage: Warum ist es in der Schweiz so wichtig, den sprachlichen Austausch zu unterstützen?


Die erste offensichtliche Tatsache ist, dass wir in einem Land leben, in dem mehrere Sprachen und Kulturen zusammenleben. Austausch zwischen den Sprachregionen spielt daher eine wichtige Rolle für den nationalen Zusammenhalt. Wenn wir dafür sorgen, dass sich unsere Jugendlichen ab dem frühen Schulalter regelmässig begegnen und ihre Unterschiede, aber auch ihre Gemeinsamkeiten erleben, stärkt dies unser gegenseitiges Verständnis und damit unsere gemeinsame Identität.

Lernen ausserhalb der Komfortzone
Eine weitere Tatsache ist, dass Austausch einen wichtigen Beitrag zum Erlernen einer anderen Sprache leistet. Es gibt den Schüler:innen die Möglichkeit, sich mit einer Fremdsprache vertraut zu machen und sie zu praktizieren.

Und nicht zu vergessen: Indem man die Schüler:innen aus ihrem Klassenzimmer, also aus ihrer Komfortzone herausholt, ermöglicht man ihnen, eine ganze Reihe von sozialen und interkulturellen Kompetenzen zu erwerben, die in unserer Gesellschaft unverzichtbar sind.

Profitieren für die Arbeitswelt
Etwas weniger offensichtlich ist der Beitrag, den Austausch zur Qualität der Ausbildung leistet, sowie seine Bedeutung für die Kompetenzen, die für einen guten Start in die Arbeitswelt erforderlich sind. Nämlich: interkulturelle Kompetenzen und weitere „soft skills“ wie Kommunikationsfähigkeit, Kreativität, kritisches Denken.

Nehmen wir zum Beispiel die Berufsbildung und den grossen Erfolg der Lancierung des Programms von Movetia für Lernende im Jahr 2022. Kantone und Unternehmen, die daran teilnehmen, sehen den Mehrwert für die jungen Lernenden, aber auch die Attraktivitätssteigerung für ihre Organisation und die Berufsbildung ganz allgemein. 

Austausch für alle als Ziel
Zusammenfassend lässt sich sagen, unsere sprachliche und kulturelle Vielfalt stellt ein fantastisches Kapital dar, das wir zu wenig nutzen. Das ist nicht nur für das Sprachenlernen bedauerlich, sondern auch für alle anderen Kompetenzen, die während eines Austauschs erworben werden.

Aus diesem Grund setzen sich Bund und Kantone via Movetia dafür ein, dass möglichst viele Jugendliche mindestens einmal im Laufe ihrer Ausbildung eine solche Aktivität machen.