Dialogisches Lernen über Grenzen hinweg

«Wie geht ihr mit Heterogenität um?» Mit dieser Frage wendeten sich Schulauf­sichtsbehörden aus der Steiermark (AT) an die Schuleinheit Guldisloo in Wetzikon, wo seit mehreren Jahren das «Dialogische Lernen» praktiziert wird. Die Veranke­rung dieser innovativen Didaktik an der Modellschule in der Schweiz und der Er­fahrungsaustausch mit österreichischen Schulen waren die erklärten Ziele des einjährigen Mobilitätsprojekts «Dialogisches Lernen über Grenzen hinweg». 

Das von den Schweizer Didaktikern Urs Ruf und Peter Gallin entwickelte Lernkon­zept, das die Lehrpersonen im Umgang mit heterogenen Klassen unterstützen und den Schülerinnen und Schülern das eigenständige und soziale Lernen näher brin­gen soll, stiess auch über die Landesgrenzen hinweg auf offene Ohren. Lehrperso­nen, Didaktiker, Schulaufsichtsbehörden und Schulleitungen haben sich deshalb gegenseitig in der Schweiz und in Österreich besucht, um zu beobachten, in wel­cher Weise es in der Praxis ein- und umgesetzt wird. Vom hohen Besuch der inter­nationalen Delegation liessen sich die Praxislehrpersonen nicht abschrecken, son­dern erkannten darin die Chance, ihre Kompetenzen und Erfahrungen unter Beweis zu stellen und die eigene Unterrichtspraxis weiter perfektionieren zu können. 

Der nachhaltige Erfolg des Projekts blieb nicht aus: Das innovative Lernmodell hat Einzug in den Entwicklungsplan des Landschulrat für Steiermark gehalten. Auch im Schulhaus Guldisloo trägt das Projekt Früchte. «Mittlerweile beteiligen sich alle Lehrpersonen an der mit dem Projekt eingeleiteten Unterrichtsentwicklung», teilt die Schulleiterin Cornelia Battaglia erfreut mit. Dieser Erfolg ist nicht zuletzt auf die aus dem Ausland erfahrene Aufmerksamkeit und die Etablierung eines projektbe­zogenen Weiterbildungskonzepts für die Schuleinheit Wetzikon zurückzuführen.