Am 26. Mai hat der Schweizer Bundesrat die Verhandlungen zum institutionellen Abkommen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union abgebrochen. Welche Auswirkungen dieser Entscheid auf die Verhandlungen über die Assoziierung der Schweiz an Erasmus+ sowie an Horizon Europe (Forschungsprogramm) hat, ist zurzeit noch offen.


Weder die Bildungs- noch die Forschungszusammenarbeit sind juristisch mit dem Rahmenabkommen verknüpft. In wieweit der Verhandlungsabbruch eine erfolgreiche Assoziierung, die nach wie vor das Verhandlungsziel der Schweiz ist, erschwert, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschliessend beurteilt werden.

In der Schweiz setzen sich der Bundesrat, das Parlament und die wichtigsten Bildungsakteure für eine Assoziierung der Schweiz an das Programm Erasmus+ 2021-27 ein. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat sich seit Mai 2019 verschiedentlich auf informeller Ebene mit der Generaldirektion Bildung und Kultur (DG EAC) der Europäischen Kommission getroffen (siehe Factsheet des SBFI zur Schweiz und Erasmus+).

Ob und wann die Schweiz Verhandlungen zwecks Assoziierung aufnehmen könnte, wird sich zeigen. Vielleicht eröffnen sich gerade in der jetzigen Situation Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit in weniger umstrittenen Bereichen, zum Beispiel in der Bildung und ausserschulischen Jugendarbeit.