«SpielPolitik!» bringt vier Klassen aus zwei verschiedenen Sprachregionen dazu, sich mit der Politik zu befassen. Dabei schlüpfen die Schülerinnen und Schüler in die Rollen der Nationalrätinnen und -räten. Sie beraten sich innerhalb ihrer Fraktion über die Initiativen und beschliessen nach Debatten über deren Annahme oder Ablehnung. Das Spiel fördert die politische Bildung bei jungen Menschen und vermittelt Grundsätze der Demokratie.
«SpielPolitik!» wird in drei Phasen eingeteilt. In der ersten Phase dreht sich alles um die Vorbereitungen auf die Projekttage und die zweite Phase widmet sich dann den Projekttagen. Bei der dritten und letzten Phase geht es dann um die Nachbereitung.
Begonnen hat es damit, dass die Schulklassen erst mal das Basiswissen gesammelt haben. Während den Vorbereitungen in den Klassen konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Argumentations- und Urteilsfähigkeit fördern. Im nächsten Schritt entwarfen und reichten die Klassen die Initiativen ein. Die Initiativen sind vor der «Session» preisgegeben worden, damit sich das Publikum vorbereiten konnte. Darunter wurden die Initiativen Verbot von Einwegprodukten aus Plastik, Gleichberechtigung bei den Löhnen, Legalisierung von Cannabis und Elternurlaub gewählt. Weiter ging es dann damit, dass die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Parteien und Fraktionen mit selbst gewähltem Namen gegründet haben.
In der zweiten Phase sind die Schülerinnen und Schüler damit eingestiegen, dass sie sich innerhalb ihrer Fraktion und Kommission über die eingereichten Initiativen beraten haben. Anschliessend haben sie Argumente gesucht, welche dafür oder dagegen sind. Dies dient als Vorbereitung auf die «Session», wo die Jugendlichen dafür oder gegen die Initiativen argumentieren und abstimmen können. Die politische Auseinandersetzung und Beschlussfassung von den eingereichten Initiativen haben im Bundeshaus Bern stattgefunden. Es war spannend zuzusehen, wie die Schülerinnen und Schüler abstimmen oder mit welchen Argumenten sie kommen. So kann man sich als Zuschauer immer eine eigene Meinung bilden und selber bestimmen, welche Argumente stärker oder schwächer sind.
Wie bereits erwähnt, gibt es vier Initiativen, die zur Debatte stehen. Die Initiativen Verbot von Einwegprodukten aus Plastik und Gleichberechtigung bei den Löhnen werden zur Ablehnung empfohlen. Ebenfalls wird die Initiative für einen Elternurlaub zur Ablehnung empfohlen, da die Abwesenheit bei der Arbeit zu lange ist und es keine Garantie des Arbeitsplatzes gibt.
Die einzige Initiative die zur Annahme empfohlen wird, ist die Legalisierung von Cannabis mit insgesamt 34 ja und 19 nein Stimmen. Argumente dafür sind, dass die Bewohnerinnen und Bewohner es für medizinische Zwecke verwenden können und es soll helfen, den illegalen Drogenhandel einzudämmen.
Als Rückblick auf die Tage in Bern folgt die Nachbereitung, bei der die Klassen eine Medienmitteilung schreiben. Am Schuljahrsende findet dann zu den fünf erfolgreichsten Initiativen eine digitale Volksabstimmung statt. Diese Initiativen werden ernst genommen. Die aktive Auseinandersetzung mit diesen Initiativen soll den Schülerinnen und Schüler zeigen, welche Einflussmöglichkeiten die Bürgerinnen und Bürger in der Schweiz haben.
«SpielPolitik!» ist faszinierend. Gleichaltrige Jugendliche aus verschiedenen Sprachregionen kommen dadurch in Berührung mit der Politik und schaffen sich so ein besseres Verständnis für die Schweizer Politik. Das regt die jungen Menschen an, die Schweiz von Morgen mitzugestalten. Das allerwichtigste dabei ist, dass die Jugendlichen lernen, sich eine eigene Meinung zu bilden und sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen.