OLIX, eine einzigartige und überzeugende Erfahrung

Das neue virtuelle Programm «Online Language International Exchange» (OLIX) ist ein gelungenes Beispiel für ein unerwartetes französisch-englisches Austauscherlebnis. Véronique Bernard war an dem Projekt beteiligt. Sie ist beim Sprachaustauschbüro in Sion für die Entwicklung von englischsprachigen Programmen zuständig. In einem Text, der auch in der März-Ausgabe von L'Educateur publiziert wurde, erzählt sie uns, wie es zu diesem Projekt kam, das von 20 romanischen und australischen Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II getestet wurde.  

Am 15. März 2020, nachdem all unsere Austausche mit Kanada, Australien und Neuseeland aufgrund von Covid-19 abrupt zum Stillstand gekommen waren, inspirierte mich eine schnelle Beurteilung der Lage, etwas Neues zu wagen. Die Dossiers von gut hundert Schülerinnen und Schülern, die einen mehrmonatigen englisch-französischen Austausch wagen wollten, stapelten sich auf meinem Schreibtisch. Da englischsprachige Austausche in persona nicht mehr möglich waren (und das ist 2022 weiterhin der Fall), mussten wir ihnen eine Alternative anbieten… Doch dieses Szenario war noch nicht ausgearbeitet!

Ohne zu zögern, kontaktierte ich unseren australischen Partner, das Department of Education in Brisbane. Sie stimmten sofort zu, am Projekt teilzunehmen. Innerhalb weniger Wochen war das Programm umrissen und erhielt den Namen OLIX, «Online Language International Exchange». Das erste virtuelle englisch-französische Austauschprogramm zwischen der Schweiz und Australien, das von ARPEL konzeptualisiert und initiiert wurde, war geboren.

Die Umsetzung

Form und Inhalt wurden definiert, und ein Kalender wurde erstellt. OLIX war in zwei Phasen aufgeteilt, die je fünf Wochen dauerten. Einmal wöchentlich fand ein Treffen von ungefähr 1,5 Stunden statt. Während der ersten Phase lag der Schwerpunkt auf Englisch für die Schweizer Schülerinnen und Schüler, danach auf Französisch für die australischen Teilnehmenden. In Absprache mit den Schülerinnen und Schülern sollte es keine Noten geben, sondern nur ein Teilnahmezertifikat pro Gruppe, auf dem die behandelten Themen ersichtlich sind.

Das von Movetia finanziell unterstützte Pilotprogramm OLIX fand ausserhalb des regulären Unterrichts statt: einmal pro Woche, am Samstagmorgen. Dadurch blieben die motivierten Schülerinnen und Schüler und die Lehrpersonen, die nach Australien oder in die Schweiz «reisen» wollten, ungestört. Anfang August 2020 wurden die zehn australisch-schweizerischen Gruppen gebildet. Die Teilnehmenden wählten aus vorgegebenen Themen eines aus, das sie während des Austauschs bearbeiten wollten. Darunter die Geschichte eines Touristenorts, drei Gourmet-Produkte, eine grosse ökologische Herausforderung, das Schulsystem usw.

Eine Woche vor dem offiziellen Start kommunizierten die Teilnehmenden mehrmals miteinander, um sich kennenzulernen. Der Plattform-Verantwortliche machte sich mit dem Programm Teams vertraut, die beiden französisch-englischen Lehrpersonen/Coachs aus der Schweiz und ihre australischen Pendants bereiteten sich auf die virtuellen Treffen mit den Gruppen vor. Die australischen Lehrpersonen begleiteten in erster Linie die Schweizer Schülerinnen und Schüler und umgekehrt. Am Ende dieser regelmässigen Treffen standen Präsentationen in der Zielsprache: Jede Schülerin und jeder Schüler würde während zehn Minuten vor zwanzig Zuhörerinnen und Zuhörern durch eine PowerPoint-Präsentation führen. Eine sehr gute Übung, um sich Fähigkeiten in den Bereichen Kommunikationsinstrumente, Gruppenarbeit und Sprechen vor Publikum anzueignen. Am Samstag, 23. August 2020, um 9.00 Uhr Schweizer Zeit, waren nach ein paar technischen Anpassungen alle anwesend und gut gelaunt, standen in den virtuellen Startblöcken der Teams-Plattform bereit, um auf diese Entdeckungsreise in das andere und ihr eigenes Land aufzubrechen. OLIX begann – eine wahre Meisterleistung in Rekordzeit.

Für mehr Informationen wenden Sie sich bitte an arpel@bluewin.ch.