Durch Projekte im Bereich Jugend und Politik erleben Jugendliche politische Partizipation und demokratische Prozesse konkret. Sie lernen, ihre Meinung zu äussern und werden ermutigt, sich einzubringen

Im Schweizer Programm zu Erasmus+ werden weiterhin Jugend und Politik-Projekte gefördert. Im europäischen Erasmus+-Programm existiert diese Projektform nicht mehr. Dafür können als Beteiligung an einem Erasmus+ Projekt zu gleichen Bedingungen Mobilitäten im Rahmen von «Jugendpartizipationsprojekten» gefördert werden.

Was ist ein Projekt im Bereich Jugend und Politik?

Projekte im Bereich Jugend und Politik unterstützen die Entwicklung jugendpolitischer Strategien sowie die aktive Beteiligung junger Menschen am demokratischen Leben. Dies geschieht in einem Dialog der Jugendlichen mit politischen Entscheidungsträger:innen. Die länderübergreifenden Aktivitäten im Bereich der Jugendpolitik sind sehr vielfältig und reichen von Veranstaltungen über Seminare bis hin zu Debatten. Sie haben gemeinsam, dass die jugendlichen Teilnehmenden eine aktive Rolle in der Planung, Vorbereitung und Umsetzung der Projekte einnehmen.

Förderfähige Aktivitäten sind:

  • Veranstaltungen, die das Funktionieren von demokratischen Institutionen und/oder die Rollen von Entscheidungsträger:innen simulieren, z. B. länderübergreifende Jugendparlamente.
  • Länderübergreifende Treffen, Debatten oder Seminare, die den Dialog zwischen jungen Menschen und Verantwortlichen der Jugendpolitik ermöglichen.
     

Projekte im Bereich Jugend und Politik orientieren sich am „Strukturierten Dialog“, der im Programm Erasmus+ im Zusammenhang mit der europäischen Jugendstrategie gefördert wird. Das Schweizer Programm zu Erasmus+ übernimmt das Angebot jedoch nicht 1:1. So steht im Rahmen des Schweizer Programms der transnationale Charakter der Projekte im Vordergrund. 

Was sind die formalen Kriterien für ein Projekt im Bereich Jugend und Politik?

  • Teilnehmende: Junge Menschen zwischen 13 und 30 Jahren, die ihren Wohnsitz im Land einer der beteiligten Organisationen haben. An einem Projekt im Bereich Jugend und Politik müssen mindestens 30 junge Menschen teilnehmen. Verantwortliche der Jugendpolitik, Entscheidungsträger:innen oder Expert:innen können unabhängig von ihrem Alter oder Herkunft am Projekt beteiligt werden.
  • Dauer: mind. 2 bis max. 14 Tage (ohne Reisetage). Gesamtes Projekt (inkl. Vor- und Nachbereitung): 3-24 Monate.
  • Ort: Das Projekt muss in der Schweiz (Incoming-Projekt) oder im Land einer der teilnehmenden Organisation (Outgoing-Projekt) stattfinden. In der Schweiz können die Projekte multilateral sein, im Ausland nur bilateral.

Die qualitativen Förderkriterien finden Sie auf der Seite Antrag einreichen.

Wie werden Projekte im Bereich Jugend und Politik durch Movetia finanziell gefördert?

  • Reisepauschale: 400 bis 1000CHF pro Person für internationale Reisen je nach Zielort, 50CHF pro Person für nationale Reisen.
  • Organisationspauschale: 125CHF pro Person. 
  • Aufenthaltspauschale: 41 bis 59CHF pro Tag und Person, je nach Zielort.
  • Besondere Bedürfnisse: Effektive förderfähige Kosten, max. 12'000CHF. 
  • Das Gesamtbudget eines Jugend und Politik-Projektes ist auf 62'000CHF limitiert.

Diese Pauschalen gelten für Projekte, die ab 2023 genehmigt werden. Die detaillierte Aufstellung und Erklärung der Beiträge entnehmen Sie der Zuschussübersicht. Die Zuschüsse für Projekte, die vor 2023 genehmigt wurden, sind hier aufgelistet.

Das könnte Sie auch interessieren

Ein Jahr nationaler Jugendaustausch

Ob ein Austausch mit geflüchteten Jugendlichen aus der Romandie und Freiwilligen aus der Deutschschweiz und dem Tessin oder ein Jugendzirkus mit jungen Zirkusmenschen aus dem Wallis und Zürich: Im Jahr 2023 fanden die ersten Projekte im Rahmen des neuen nationalen Programms in der ausserschulischen Jugendarbeit von Movetia statt. «Austausch für alle – leicht gemacht» heisst das Programm – und genau das soll es ermöglichen: Kleine, aber feine Austauschprojekte, die mit wenig Ressourcen organisierbar und auch für…

«Der Austausch mit Malta war vor allem ein grosser Moment der Menschlichkeit»

Die Stiftung Ton sur Ton aus La Chaux-de-Fonds organisierte Anfang Dezember ihren ersten inklusiven Jugendaustausch. Das auf darstellende Künste spezialisierte Zentrum empfing eine Woche lang 13 maltesische und 18 Schweizer Jugendliche mit Behinderungen in der Uhrenmetropole. Das ehrgeizige Projekt, das monatelange Vorbereitungen erforderte, endete mit einer inklusiven Kunstperformance, die vor Publikum aufgeführt wurde. Ton sur Ton möchte diese Art von Austausch langfristig etablieren, um den Internationalen Tag…

«Dieses Projekt hat wieder Leben in mir geweckt»

Antoine Giroud aus Martigny-Combe hat an einem europäischen Programm in Genua teilgenommen. Eine Walliser Premiere.

Ausserschulische Aktivitäten stärken die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen!

Zu diesem Schluss kommt das Forschungsprojekt SCOUT der Pädagogischen Hochschule Zürich und der Pfadibewegung Schweiz. Die Studie wurde diesen Sommer im mova, dem Bundeslager der Pfadibewegung, durchgeführt. Teil des mova-Abenteuers waren auch über 50 Pfadfinder:innen aus Georgien, Belgien und Serbien. Ihre Teilnahme wurde von Movetia im Rahmen des Programms «Jugend in Aktion» gefördert.